Seit 1982 sind die „Flying Pickets“ wie ein Ozean-Dampfer auf dem Meer unterwegs – mit einer Besetzung, die sich rundum erneuert hat. Genau das sei das Geheimnis der A-cappella-Band, erzählt Sänger Andy Laycock. Am 4. Dezember kommen sie nach Linz in den Mariendom.
Die „Flying Pickets“ gibt es seit 1982. Was macht den Geist der „Flying Pickets“ aus? Warum ist es für Sie noch immer reizvoll, mitzusingen? Andy Laycock: Ich singe seit ungefähr 17 Jahren mit – und ich liebe diese ständigen Veränderungen. Jedesmal entwickelt sich etwas Neues, auch die Songs verändern sich. Wir singen heute „Only you“ anders als vor 30 Jahren. Die Welt verändert sich! – Und das ist auch das Geheimnis der „Flying Pickets“: Die Ursprungsmitglieder sind einer nach dem anderen gegangen und wurden nach und nach ersetzt. Aber nicht alle auf einmal. Die „Flying Pickets“ sind wie eine Institution: Die Kraft und Energie des Ensembles hängt nicht an einer Person. Wir sind wie ein großer Ozean-Dampfer, der immer weiterfährt. Der Geist der „Flying Pickets“ ist noch so wie 1982 – und das ist auch der Grund, warum die Leute daran interessiert sind.
Warum funktioniert A-cappella-Musik – also der reine Gesang – in einer Welt voller Technik und Technologie? Laycock: Ich glaube, es funktioniert, weil es diese ganze Technologie gibt, das macht A-cappella-Musik interessanter als vor 50 Jahren. Hier zu stehen und zu singen bedeutet, man ist sehr ausgesetzt. Man kann sich nirgendwo verstecken. Da gibt‘s kein Schlagzeug, kein Piano oder eine Orgel. Du musst es einfach machen. Wenn es gut geht, dann klingt es perfekt, wenn es danebengeht, dann ist es nicht so schlimm. – Die Stimme ist das erste physische Instrument des Menschen. Sie zu benützen ist der Weg, bei dem du am meisten mit deinem Herzen verbunden bist. Ich glaube, das ist der Grund.
Zu Weihnachten singen sogar jene Menschen, die das Jahr über nie ihre Stimme erheben. Wie können Sie sich den Zauber von Weihnachten erklären? Laycock: Für mich ist Singen das Faszinierendste und Aufregendste, was es gibt. Ich würde am liebsten die ganze Zeit singen! Viele Leute haben nicht die Zeit, die Leidenschaft oder den Mut, um zu singen, dafür genießen sie es einmal im Jahr rund um Weihnachten umso mehr. Sie wollen sich dann besser fühlen und Spaß dabei haben.
Macht es für Sie einen Unterschied, ob Sie in einer Sporthalle oder in einer Kirche singen? Laycock: Was ich besonders mag: In einer Kirche merkt man, wie der Klang den Raum erfüllt. Dieses Gefühl für Raum und Klang bekommt man an großen Plätzen nicht. Es gibt auch einen praktischen Unterschied: Eine Sporthalle etwa ist ein Raum, der mit Verstärkern funktioniert. Die Kirche ist ein akustischer Raum, das heißt, man muss ganz anders singen. Die Hard-Rockband„AC/DC“ kann ihre Klangfarbe, Lautstärke nicht so dem Raum anpassen, wie wir das tun. Wir können auch in kleinen, intimen Räumen singen.
Worauf kann sich das Publikum in Linz freuen? Welche Musik wird zu hören sein? Laycock: Ich will nicht alles verraten, aber wir bringen eine gute Mischung aus Songs, die die Leute lieben und verlangen wie etwa „Only you“, dazu Coverversionen, Eigenkompositionen und einen Strauß Weihnachtslieder. Wir haben auch ganz alte Lieder neu arrangiert. Da wird auf jeden Fall eine Menge Energie fließen!
Am 4. Dezember singen die „Flying Pickets“ mit dem oö. Ensemble „LALÀ“ im Mariendom.
Karten-Angebot Flying Pickets & Ensemble LALÀ: Das Konzert „Voices of Christmas“ findet am Donnerstag, 4. Dezember 2014 um 19.30 Uhr im Mariendom statt. Die KirchenZeitung bietet für KiZ-Leser/innen Karten um 10 % ermäßigt an. Diese können im Domcenter unter Tel. 0732/94 61 00 bestellt werden, Kennwort: VOC.