Ihre strahlenden Augen lassen nicht erkennen, dass sie schon viel mitgemacht hat: drei Herz-Operationen, Schlaganfall, halbseitige Lähmung. Mit drei Monaten kam Miriam Kreimel nach St. Isidor zur Therapie. Einmal selbstständig leben zu können, ist ein realistisches Ziel für die heute Fünfjährige.
Ausgabe: 2014/49, St. Isidor, Therapie, Diagnostik
Miriam Kreimel ist mit einer multiplen Fehlbildung der rechten Hand und einem Herzfehler geboren. Drei Herzoperationen hat sie bereits hinter sich. Nach einem Schlaganfall musste sie als Dreijährige wieder alles neu erlernen: sitzen, stehen, gehen. 2011 bekam sie einen Herzschrittmacher. „Obwohl sie schon so viel durchgemacht hat, ist sie ein fröhliches, zufriedenes Kind – und redet immerzu“, erzählt ihre Mama. Dass sie stolz auf ihre tapfere Tochter ist, sieht man ihr an.
Selbstständig leben
Medizinisch betrachtet gilt Miriam heute als gesund. Dennoch wird sie weiterhin therapeutische Unterstützung brauchen, um die Fehlstellung ihrer Hand zu korrigieren. Auch verzögerte Bewegungsabläufe, die durch eine halbseitige Lähmung nach dem Schlaganfall aufgetreten sind, gilt es stetig zu verbessern. Einmal wöchentlich geht die Fünfjährige mit ihren Eltern ins Ambulatorium und ins Reitzentrum. Dass die kleine Miriam später einmal selbstständig leben kann, ist bei regelmäßiger Therapie wieder ein realistisches Ziel.
Lernen für den Alltag
Hippo-, Physio- und Ergotherapie stehen bei Miriam abwechselnd auf dem Therapieplan. In der Ergotherapie geht es darum, die rechte Hand immer wieder „herauszufordern“, beschreibt Therapeutin Anita Wiesner Sinn und Ziel der Therapie. Miriam soll lernen, die eingeschränkt bewegliche Hand im Alltag einzusetzen, etwa beim Essen und Anziehen oder beim Spielen mit Stempeln und Plastilin.
Pferde werten nicht
Die Hippotherapie – Physiotherapie mit Pferden – macht Miriam seit zwei Jahren. Die Haltung verbessern, ein gutes Körperbewusstsein entwickeln, ins Gleichgewicht kommen – all das wird durch die Bewegungen des Pferdes verbessert. Die Physiotherapeutin Petra Schreiberhuber begleitet Miriam schon einige Jahre. Sie ist auch im Reitzentrum tätig. „Das Therapiepferd wendet sich wertfrei den Kindern zu. Es ist speziell ausgebildet und reagiert schnell“, erklärt Schreiberhuber. Das Gefühl, getragen zu sein und Zuwendung zu bekommen, tut den Kindern gut. Und das sieht man bei Miriam sofort.
Zur Sache
Ambulatorium St. Isidor. Im Ambulatorium Caritas – St. Isidor werden verschiedene Therapieformen wie Ergotherapie, Logopädie, Physio- und Hippotherapie für Kinder mit Beeinträchtigungen angeboten. Die Hippotherapie setzt Pferde zur Physiotherapie ein. Dabei sitzt das Kind in der Gangart „Schritt“ auf dem Rücken des Therapiepferdes.
Medizinische Diagnostik. Die Bereiche „Medizinische Diagnostik“ und „Psychologie“ helfen, grundsätzlich herauszufinden, welche Therapien für Kinder am besten geeignet sind, um sich im Leben gut zurechtzufinden und die Entwicklung bestmöglich zu fördern. Die Therapien unterstützen Eltern und Kinder dabei, den Alltag zu Hause gut zu bewältigen. Kontakt: Caritas für Menschen mit Behinderungen, St. Isidor 16, 4060 Leonding, Info: Tel. 0732/67 20 67-0.
Kalender St. Isidor 2015. Der Kalender (A5) zeigt Fotoporträts von Kindern aus St. Isidor in den verschiedenen Einrichtungen: Ambulatorium, Reitzentrum, heilpädagogischer Kindergarten, Kinderhotel und Wohngruppen. Die Kalenderblätter enthalten die jeweiligen Namenstage und einen Mondkalender. Beigelegt ist eine Info-Broschüre über St. Isidor. Der Kalender kann kostenlos angefordert werden. Info: Tel. 0732/76 10-20 40.