Kommentar von Heinz Niederleitner zu Behauptungen, ohne EU ginge es uns im Großen und Ganzen besser.
Ausgabe: 2014/52, EU, Unzufriedenheit, Atomlobby
22.12.2014
- Heinz Niederleitner
Als vor 20 Jahren, am 1. Jänner 1995, Österreich der EU beitrat, hatten zuvor zwei Drittel der Wahlberechtigten für diesen Beitritt gestimmt. Heute hat man den Eindruck, dass viele Landsleute mit der EU unzufrieden sind. Nur: Behauptungen, ohne EU ginge es uns im Großen und Ganzen besser, stehen auf schwachen Beinen: Erstens ist eine Was-wäre-gewesen-wenn-Konstruktion eine Vermutung, die angesichts von 20 Jahren extrem viele Unsicherheiten birgt. Zweitens: Ja, die EU hat enorme Probleme. Aber auf der Positiv-Liste wird – vom Friedensprojekt EU einmal abgesehen – vieles ausgeblendet: Man kann zum Beispiel zu Recht die Atomlobby in der EU kritisieren. Nur sollte man nicht übersehen, dass uns die EU-Strukturen auch Möglichkeiten geben, dagegen politisch und juristisch vor- zugehen.