Dass Bischof Kapellari mit 79 Jahren „in Pension“ geht, wird jeder verstehen. 33 Jahre im Bischofsdienst sind eine große Leistung – vor allem, weil er sich bemühte, in der Mitte der Kirche zu stehen, und das ist kein bequemer Platz. Dass es in den vergangenen vier Jahren nicht gelungen ist, einen Nachfolger zu bestimmen, ist umso bedauerlicher. Man kann davon ausgehen, dass sich Kapellari selbst darum bemühte, einen Kandidaten zu finden, der ebenfalls bereit ist, sich um der Einheit willen den Spannungen in der Kirche auszusetzen. Schlimm wäre es, wenn diese Bemühungen jetzt vielleicht keine Früchte trügen. Im Übrigen ist das Prozedere der Bischofsbestellungen zu überdenken. Aber das ist nichts Neues.