Es ist auch eine Frage, wie man etwas übersetzt: Als eine der Todsünden – heute spricht man von Hauptsünden – fürchteten die Mönche die „Akedia“. Im Katalog der Todsünden scheint sie als Faulheit auf.
Anselm Grün weist darauf hin, dass sich Akedia nicht so leicht in ein deutsches Wort fassen lässt. Eigentlich meint es die Unfähigkeit, jetzt im Augenblick zu sein. Das klingt schon ganz anders als „faul“ oder „träge“. Der unentschlossene Mensch, der im Augenblick immer neue Gründe hat, sich nicht aufraffen zu können, ist ein Mensch im Griff der Akedia. Lustlos ist er, er will, was er gerade nicht sein oder haben kann. Im deutschen Wortschatz gibt es neben der „Lustlosigkeit“ viele Annäherungsworte an die Akedia: Überdruss etwa, Müdigkeit, Erschöpfung, Lähmung, Langeweile, Gefühllosigkeit, Gleichgültigkeit, Resignation, Traurigkeit, Wut, Selbstzweifel, Selbstmitleid, Ekel.
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