Die Korrektorin der KirchenZeitung, Andrea Fröschl, hat als Bewohnerin des Wohnverbundes CASA von der assista Soziale Dienste für das Pfarrblatt von Linz-St. Franziskus das Projekt vorgestellt. Wir bringen daraus einen Auszug.
Seit Sommer 1997 gibt es im Süden von Linz mit der CASA ein erstes Wohnangebot für Menschen mit körperlicher Behinderung im städtischen Umfeld. CASA ist eine Einrichtung von assista, wie das ehemalige Behindertendorf Altenhof heißt, das auf eine Gründung des Kamillianerpaters Dr. Anton Gots zurückgeht. Mittlerweile gibt es mehrere solcher Wohnangebote in Oberösterreich.
Unterstützung
Im Projekt wohnen zwölf Menschen mit vorwiegend körperlicher Beeinträchtigung. Sie werden in der alltäglichen Lebensführung (Arztbesuche, Behördengänge), bei der Haushaltsführung und bei der Körperpflege unterstützt. Die Hilfe reicht auch in den Freizeitbereich hinein, erläutert Mag. Klaus Holzer, der Leiter der CASA. Acht der Bewohner/innen haben Vollbetreuung, vier erhalten mobile Hilfe und Betreuung durch 15 Mitarbeiter/innen (inklusive Zivildiener und einer Praktikantin des Freiwilligen Sozialen Jahres). Finanziert wird der Wohnverbund CASA über die Sozialabteilung des Landes Oberösterreich. Die Bewohner/innen leisten ebenfalls einen wesentlichen Beitrag.
Einsparungen
Die Sparmaßnahmen des Landes vor ein paar Jahren, so Holzer, haben assista massiv betroffen. Gehaltserhöhungen wurden vom Land nicht mitgetragen, Gruppenaktivitäten wie mehrtägige Ausflüge mussten gestrichen werden. Ein neues Sparpaket im Sozialbereich (siehe Spalte rechts) würde dies verschärfen.
Individuelle Gestaltung
CASA unterscheidet sich von einem Pflegeheim unter anderem dadurch, dass die Bewohner/innen das Essen nicht angeliefert bekommen, sondern gemeinsam kochen und dazu auch die Lebensmittel einkaufen. Ihren Wohnbereich richten sich die zur CASA-Wohngemeinschaft Gehörenden individuell ein, wie sie insgesamt ihr Leben nach ihren individuellen Bedürfnissen gestalten.
Normalität
Seit 2005 wohnt Marianne Martetschläger im Projekt CASA. Sie hat eine Muskelkrankheit und studiert in Linz an der Kath.-Theol. Privatuniversität Religionspädagogik. „Das Gefühl, ein ganz normaler Mensch zu sein mit Unterstützungsbedarf, gefällt ihr am Leben in der CASA, wie sie Andrea Fröschl im Gespräch erzählt. Sie lobt die Arbeit des Teams und wünscht sich einen normalen Umgang in den Begegnungen mit nicht behinderten Menschen. „Oft steht die Behinderung so im Vordergrund, dass das Kennenlernen darunter leidet.“ Auf keinen Fall möchte sie Mitleid.