Mit Kindern noch während der letzten Schulwoche in Urlaub zu fahren, verstösst gegen die Schulpflicht.
Ausgabe: 2017/27
04.07.2017 - B. H.
Jedes Jahr ein leidiges Thema: Nach den aufregenden Wochen im Mai und Juni, vielen Klausuren, Schularbeiten und Entscheidungsprüfungen, dem nervenaufreibenden Stress für Schüler/innen und Lehrkräfte findet endlich die Notenkonferenz statt. Damit fällt viel Druck von den Schultern aller Betroffenen, aber auch die Motivation ist irgendwo zwischen den vielen Formeln und Vokabeln verloren gegangen.
Trotz Ausblick auf die Ferien finden manche Menschen immer noch Beklagenswertes aus den Schulen zu berichten: Schließlich kann man sich über Lehrer/innen, die noch Stoff durchnehmen, genauso ärgern wie über jene, die nur mehr Freizeitprogramm machen. Fragt sich, was man da tun soll. Durchaus nachvollziehbar ist hingegen ein gewisser Unmut mancher Lehrkräfte, die sich bemühen, ein sinnvolles „Jahresausklangs-Programm“ zu gestalten, und dann mit einem kleinen Grüppchen an Schüler/innen etwa eine interessante Ausstellung besuchen. Der Rest der Klasse erscheint nicht, oft toleriert von den Eltern, „weil eh nichts mehr los ist“. Manche Familien planen sogar ihre Urlaubsflüge und Buchungen so, dass ihre Kinder die letzten Schultage versäumen. „Von uns gibt es für diese Art von verlängerten Ferien ein klares Nein“, heißt es dazu aus dem Landesschulrat in Linz. Jedes Jahr werden in solchen Angelegenheiten sogar Strafverfahren eingeleitet, die in der Regel mit einer Geldstrafe enden. Es soll ein deutliches Zeichen für die Schulpflicht gesetzt werden, die auch durch eine günstigere Urlaubsbuchung nicht aufgehoben wird. Anders verhält es sich bei Ferialpraktika. Hier können Schulen selbstverständlich eine Woche früher freigeben. „Sonst könnten manche Schüler/innen ihr Praktikum gar nicht absolvieren“, lautet die Argumentation. «