„Meistens spricht man nur über die großen moralischen Fragen wie Abtreibung und künstliche Befruchtung“, sagt Univ.-Prof. Dr. Michael Rosenberger aus Linz. Über
die kleinen ethischen Fragen im Alltag geht es in seiner Glaubensserie.
In den kommenden Wochen schreibt der Priester und Moraltheologe Michael Rosenberger jeweils über einen Aspekt wie: Soll eine Wahrheit, die schmerzt, ausgesprochen werden? Oder: Wie verhalte ich mich beim Einkauf von Obst und Gemüse aus fernen Ländern? „Vor allem die Frage des Konsums ist eine ethisch bedeutsame Frage. Die Leute wollen keine Produkte mehr, die unter verantwortungslosen Arbeitsbedingungen entstanden sind“, meint Michael Rosenberger. Er wünscht sich, dass die Menschen auch danach handeln: Nur wenn viele diese Produkte nicht kaufen, verändern sich die Unternehmen. Der gebürtige Würzburger weiß seit seiner Kindheit, dass ein gutes Leben auch heißt, sensibel mit der Natur umzugehen. „Bei meinen Eltern war das schon in den 1960er Jahren Thema. Ich habe von ihnen wertvolle Anstöße bekommen.“ Heute ist Michael Rosenberger Umweltsprecher der Diözese Linz.
Umwelt, Ernährung oder das Tier innerhalb der Schöpfung sind Themen, zu denen der Professor – er unterrichtet an der Katholisch-Theologischen Privatuniversität Linz – regelmäßig befragt wird. Er ist Mitglied der österreichischen Gentechnik-Kommission und forscht auf dem Gebiet „Ethik und Spiritualität in der Ernährung“. Wichtig ist ihm auch der Arbeitskreis „Theologie der Spiritualität“, den er ebenso leitet wie den Arbeitskreis zur Erforschung der Mensch-Tier-Beziehung. Über Tierethik schreibt er gerade ein Buch.