Vater. Sohn. Heiliger Geist. „Ein Gott in drei Personen.“ So reden Christen vom „dreieinigen“ Gott. Die frühen Theologen haben konfliktreich um diese „Formel“ gerungen. Ein Leitartikel von Matthäus Fellinger.
Sie steht im Ruf, ein sehr schwieriges Thema der Theologie zu sein. Schwierig dann, wenn man Dreieinigkeit nur mit dem Kopf zu begreifen versucht. Doch es geht hier weniger darum, was man von Gott sagen kann, sondern wie man von ihm sprechen kann. Um eine Theologie des Herzens also. Das Volk Israel hat Gott überhaupt keinen Namen gegeben. Mit „JAHWE“ haben sie ihn umschrieben: „Der da ist“. Vater, Sohn und Heiliger Geist sind nähere Umschreibungen, wie Gott da ist und wie man ihm begegnen kann: Wie einem Vater: Wenn alles Glück dich verlassen hat, er steht zu dir. Das Neue Testament hat ihn noch näher als den barmherzigen Vater beschrieben. Und natürlich kann man ihn zurecht mit dem Wort Mutter ergänzen. Sohn Gottes: Mensch geworden. Unter deinesgleichen ist Gott. Heiliger Geist: Gott ist da alle Tage. Mit den schönsten Namen beschreibt die Dreifaltigkeit das Dasein Gottes. Ein noch einfacheres, zugleich anspruchsvolleres Wort gibt es dafür: Liebe. Sie ist auch nicht erklärbar. Man spürt sie.