Der Verein I.S.I (kurz für: „Initiativen für soziale Integration“) bietet seit 35 Jahren in vielen Bereichen Hilfe zur Selbsthilfe
Ausgabe: 1998/36, Verein I.S.I
01.09.1998
- Martin Kranzl-Greinecker
I.S.I – drei Buchstaben, hinter denen sich ein ganzes Wörterbuch von Hilfestellungen verbirgt.Als der damalige Diözesanjugendseelsorger und heutige Caritasdirektor, Prälat Josef Mayr, den Verein 1963 gründete, stand die Sorge um junge Menschen in der Stadt im Vordergrund. Besonders für Jugendliche, die vom Land nach Linz kamen, wurden Wohn- und Freizeitangebote geschaffen, um der Orientierungslosigkeit vorzubeugen. Später übernahm der Verein weitere Betätigungsfelder, von der Betreuung werdender Mütter bis zur Integration „schwieriger Jugendlicher“ durch Streetworker. Andere Projekte befassen sich mit der Begleitung von Kindern mit nur einem Elternteil oder mit der Integration behinderter Menschen. Insgesamt arbeiten 50 Beschäftigte bei I.S.I. Ziel des Vereins I.S.I, der als Dach über den einzelnen Initiativen steht und sie verbindet, ist die Hilfe zur Selbsthilfe: Menschen, die Unterstützung benötigen, sollen auf ihrem Weg in die Selbständigkeit begleitet und gefördert werden.Haus für Mutter & Kind Seit 20 Jahren finden werdende Mütter und Frauen in Krisensituationen einen zeitlich befristeten, betreuten Wohnplatz in Linz-Urfahr. Das Angebot ist nur durch Subventionen kirchlicher- und öffentlicherseits realisierbar. Die allermeisten Frauen, die einige Zeit in der Rudolfstraße lebten, haben danach ihr Leben verändert und – oft trotz widriger Umstände – in Griff bekommen. Integrierte WohngemeinschaftenNeben den 19 klassischen Jugendwohngemeinschaften betreut I.S.I auch zwei Wohngemeinschaften in Linz, in denen behinderte und nichtbehinderte Menschen zusammenwohnen und -leben. Vor allem in der Wohn- und Lerninitiative „WABE“ soll es gelingen, leicht behinderte bzw. lernschwache Jugendliche zum selbständigen Wohnen und Arbeiten zu befähigen. „In der Begleitung dieser Jugendlichen“, so Sozialarbeiterin Birgit Rauscher, „sehen wir, wieviel in Leuten steckt, die von der Gesellschaft schnell abgeschoben werden“.Streetwork & Rainbows Seit 1996 wird die Arbeit von 8 Streetworkprojekten im ganzen Bundesland von I.S.I koordiniert. Der Auftrag dazu kam von Landesrat Ackerl. Auf der Straße, im Fußballstadion, in Lokalen, überall, wo sozial wenig integrierte oder auffällige Jugendliche sich aufhalten, ist der Arbeitsplatz der Streetworker.„Rainbows“ nennt sich ein Angebot für Kinder, die nach dem Tod eines Elternteils oder nach der Scheidung der Eltern Unterstützung benötigen. Auch diese Betreuung haben geschulte Begleiter/innen vom Verein I.S.I übernommen.