1970: Salvador Allende gewinnt die Präsidentschaftswahl. Der Sozialist beschleunigt den sozialreformerischen Kurs seines christdemokratischen Vorgängers Eduardo Frei (seit 1964).1973: Eine katastrophale Wirtschaftslage, Streiks, internationale Kreditsperre und die Hilfe des US-amerikanischen Geheimdienstes CIA führen zum Militärputsch durch General Augusto Pinochet am 11. September. Er rechtfertigt sein Vorgehen mit den Worten: „Die göttliche Vorsehung hat es gewollt, daß der Soldat, der zu Euch spricht, heute zum obersten Führer der Nation berufen wurde.“ Bereits am 8. Oktober gründen die Kirchen das „Ökumenische Komitee für den Frieden“.1976: Kardinal Silva Henríquez gründet das „Vikariat der Solidarität“. In einem Interview sagt er: „Niemand von uns ahnte, daß wir eine Diktatur nach dem Nazimodell bekommen würden.“1980: Eine neue Verfassung verankert die Amnestie für alle Verbrechen der Militärs seit dem Putsch.1985: Die Bischöfe sprechen von „Staatsterrorismus“ in Chile.1987: Der Papst besucht Chile. Während des Gottesdienstes kommt es zum Einsatz von Tränengas.1988: 56 Prozent sprechen sich gegen weitere acht Jahre Pinochet aus. Damit wird der Weg zur Demokratie frei.1990: Pinochet übergibt die Staatsführung an den demokratisch gewählten Präsidenten. Er bleibt Oberbefehlshaber der Armee und wird Senator auf Lebenszeit.1998: Pinochet legt den Oberbefehl der Armee zurück. Nachdem Spanien einen Haftbefehl gegen den Ex-Diktator wegen Völkermords und Folter gegen ihn erlassen hat, wird er am 16. Oktober in einer britischen Klinik unter Hausarrest gestellt. Am 9. Dezember gibt London grundsätzlich grünes Licht zur Auslieferung des 83jährigen. wa