Wenn die Getreidefelder abgemäht waren, haben sich die Kinder aus der Nachbarschaft auf dem Stoppelfeld getroffen. Die Strohlinien, die der Mähdrescher übrig gelassen hatte, mussten unbedingt übersprungen werden. Dann haben wir Häuser gebaut. Sie bestanden eigentlich nur aus den Grundrissen, die wir aus Stroh angehäuft haben. Ein herbeigeschleppter Strohbinkel war der Küchentisch, Betten gab es auch. Für dieses „Schöner Wohnen“-Spiel mussten wir aber erst in die Mitte des Feldes gelangen. Das war nicht ohne Schmerzen möglich. Die kurz abgemähten Stoppel stachen in die bloßen Fußsohlen. In der Einfahrt unseres Hauses war es nicht besser. Die spitzen Steine taten weh. In einem dieser Sommer habe ich beschlossen, dass mir das einfach nichts mehr ausmacht. Auch wenn es sticht, die Zehenkappen abgeschürft sind, die Knie vom Radfahren Löcher haben – das alles wollte ich ignorieren. Es ist mir nicht so ganz gelungen. Den Nachbarskindern habe ich trotzdem imponiert. Und ich bin vom eigenen Schmerz eine Spur unabhängiger geworden. Machen Sie mit. Welche Vorteile hat das Barfußlaufen? Wir verlosen ein Laufbuch. Schreiben Sie die Lösung bis 4. September an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, E-Mail: service@kirchenzeitung.at
Beim Denk Mal Nr. 33 haben gewonnen (die Lösung lautete Hanni und Nanni): Elfriede Hermetinger, Grieskirchen und Maria Hummer, Pram.