Er war Lyriker, Kinderbuchautor, Zeitchronist, Romancier, Demokrat und Pazifist. Einer der bekanntesten deutschsprachigen Autoren des Jahrhunderts wurde am 23. Februar 1899 geboren:„Ich bin der Dichter, der euch anfleht und beschwört. Ihr seid das Volk, das nie auf seine Dichter hört.“ In diesem Satz aus dem Sketch „Deutsches Ringelspiel“, das Kästner 1947 für die Münchner „Schaubude“ schrieb, läßt sich das Lebensmotto des Moralisten herauslesen, aber auch seine Resignation. Er mußte der Verbrennung seiner Bücher zusehen und verbrachte die zwölf Jahre Nazi-Herrschaft in innerer Emigration. Nach dem Krieg konnte er zwar an seine Popularität anschließen, nicht mehr aber an seine literarische Qualität.Erich Kästner wuchs als Einzelkind in kleinen Verhältnissen in Dresden auf. Im Ersten Weltkrieg wurde er an die Front geschickt. Danach studierte er in Leipzig Geschichte, Philosophie, Germanistik und Theatergeschichte. Sein erstes Geld verdiente er beim „Leipziger Tageblatt“, bald aber auch in der „Weltbühne“ in Berlin, der wichtigsten Zeitung der demokratischen Opposition. Als „Gebrauchslyrik“ verstand er die ironisch-kritischen Texte aus seiner „kleinen Versfabrik“, alle von der Idee durchdrungen, „daß der Mensch durch Einsicht zu bessern sei“.Großen Erfolg hatte er mit seinem ersten Kinderbuch „Emil und die Detektive“ (1928), eine literarische Neuheit auf dem Gebiet der Kinderliteratur, dem noch viele Kinderbücher und auch Verfilmungen folgten.Berühmt wurde auch sein Roman „Fabian“, eine radikale Schilderung der Endzeitstimmung der 30er Jahre - ohne Hoffnung. Eine Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens hat er nicht. In einem Gedicht formuliert er so: „Ich kam zur Welt und lebe trotzdem weiter.“