Eine aktuelle Untersuchung der Armutskonferenz legt dar: das Gesundheitssystem bei uns besteht aus zwei Klassen und bevorzugt Reiche. Ein Kommentar von Susanne Huber.
Ausgabe: 2015/35, Gesundheit, Medizin, Armut
25.08.2015
- Susanne Huber
Von Armut betroffene Menschen beklagen eine Ausgrenzung vom Gesundheitssystem und fühlen sich oft stigmatisiert. So können sie sich z. B. den Selbstbehalt für eine Brille oder einen Zahnersatz nicht leisten. Dazu kommen lange Wartezeiten für Operationen, Facharzttermine oder eine Reha; fehlende Aufklärung über Krankheitsdiagnosen und fehlende Hilfestellung im oft nebulösen Gesundheitssystem; kein Zugang zu Psychotherapie. In ländlichen Regionen ist es kranken armen Leuten wegen mangelnder Mobilität nur erschwert möglich, den Arzt aufzusuchen. Und: Armut macht auf Dauer krank. Verbesserungen im ungleichen Gesundheitssystem sind überfällig.