Nachfolger von Helmut Schüller: Dechant Franz Schuster
Ausgabe: 1999/10, Schuster
10.03.1999
- Walter Achleitner
Zum zweiten Mal tritt der Dechant von Wien-Favoriten die Nachfolge von Helmut Schüller an.Mit Mag. Franz Schuster hat Kardinal Christoph Schönborn jenen Mann zum Nachfolger für den überraschend abberufenen Generalvikar gemacht, der bereits 1987 Helmut Schüller in einer diözesanen Aufgabe in Wien nachgefolgt ist. Damals übernahm er von Schüller die Aufgabe als Diözesanjugendseelsorger. Und in seine Zeit fällt das erste Taizé-Treffen in Wien, zu dem rund 100.000 Jugendliche zum Jahreswechsel 1992/93 in die Donaustadt kamen.Bis zu seiner Ernennung zum Stellvertreter des Erzbischofs war der 39jährige Schuster Pfarrer in Wien-Favoriten. Daß er bereits vor zwei Jahren zum Dechant des 10. Gemeindebezirks gewählt wurde, gilt als „Zeichen des Vertrauens“. Hier wurde er auch mit der Basisarbeit und der Realität in Wien konfrontiert. Von den 150.000 Einwohnern im Süden der Bundeshauptstadt ist nur mehr jede/r zweite katholisch. In einer „schwierigen und angespannten“ Situation hofft der neue Generalvikar, seine bisherigen Erfahrungen positiv einbringen zu können. Sein Stil zu arbeiten wird als „Moderator“ bezeichnet – der versucht zu ermöglichen. Ein bewußter Gegensatz zum Vorgänger, der mehr als „Initiator“ gilt? Schuster bezeichnet sich als „Mann der Mitte“, Kategorisierungen sind in seinen Augen nicht sinnvoll. Doch aus eigener Erfahrung weiß der leidenschaftliche Segler am Neusiedler See, daß es stürmische Situationen gibt, bei denen man sich aus dem Boot hängen muß, um das Schiff zu retten.