Die Flüchtlingsthematik bewegt mich. Ich höre Geschichten und sehe Bilder, die so bestürzend und traurig sind, dass mir die Worte fehlen. Ohnmacht und Hilflosigkeit machen sich breit. Auf der einen Seite. Andererseits wird zu Hause und mit Freunden viel diskutiert, wie das Flüchtlingsproblem zu lösen sei. Was getan werden müsse. Getan werden kann. Und zwar jetzt. – Für den kleinen Jakob ist das alles nervig. So viele Erwachsene ereifern sich da und diskutieren stundenlang – und er weiß nicht, worum es geht. „Hört auf mit dem blöden Gerede!“, schreit er verzweifelt. Er hat recht: Wenn ihm niemand erklärt, was uns so bewegt, fühlt er sich ausgeschlossen. Wir nehmen uns endlich Zeit und erzählen, was gerade passiert: Tausende Menschen sind auf der Flucht und suchen ein sicheres Zuhause. Für Jakob ist die Lösung sonnenklar: „Mama, die können doch bei uns auf der Couch schlafen. Im Wohnzimmer ist noch Platz!“ Wir sind erstaunt: Die Flüchtlinge mitten unter uns, nicht in irgendwelchen Lagern. Spannender Gedanke, ... da sind wir noch weit entfernt davon, gebe ich zu. Menschen sind auf der Flucht. Sie stehen vor den Toren Europas. Mitten in unserer schönen Welt. Wo und wie lassen wir sie ein? Wo haben wir Platz? Fragen an die Politik, aber auch an uns, an mich.