Herbstevents der Kath. Jugend werfen ihre Schatten voraus
Erstmals gemeinsame Maxi-Party in Wels - Krach in St. Pölten
Ausgabe: 1999/37, Maxi-Party, Discomesse, St. Pölten
14.09.1999
- Martin Kranzl-Greinecker
Die Vorbereitungen für das diözesane Jugendstartfest, die Maxi-Party in Wels, laufen auf Hochtouren. In der Nachbardiözese St. Pölten streitet man hingegen über die geplante Diözesanjugendmesse in einer Diskothek.
Nächsten Samstag, am 25. September, ist es soweit: Nach der Diözesanjugendmesse mit Jugendseelsorger Rupert Granegger im Alten Welser Schlachthof (Beginn um 17 Uhr) steigt ab 19 Uhr die MaxiParty. Dieses traditionelle Tanzfest war viele Jahre lang ein Markenzeichen der Kath. Jugend Land. Erstmals beteiligen sich heuer die beiden anderen diözesanen Jugendgliederungen (Kath. Schüler/innenjugend und Kath. Arbeiter/innenjugend) daran. Auch die Kath. Jungschar macht mit bei dieser „1. Common Maxi-Party“ und lädt alle ihre Gruppenleiter/innen ein, den Start des Arbeitsjahres zu feiern. Als Ort wurde das Kulturzentrum Alter Schlachthof Wels (Dragonerstr. 22) gewählt, der Eintritt beträgt S 60,– (ab 22 Uhr S 80,–). Es spielen die Bands Warum, Freak Brothers, Dr. Rock, Hash Puppies und die Trinity Jazz Band. Zu trinken gibt’s an mehreren Bars, auch eine Skateboard-Bahn steht bereit.
Disco: Warum nicht?
Während die Vorbereitungen der Kath. Jugend in OÖ für ihr Startfest planmäßig laufen, gab es bei den Nachbarn in St. Pölten in der Vorwoche grobe Wickel. Denn die für den 3. Oktober, 19 Uhr, in der Ybbser Diskothek X-Large ausgeschriebene und mit 20.000 Flugzetteln beworbene Diözesanjugendmesse sorgt schon jetzt für massive Kritik konservativer Katholiken, nicht wenige davon aus Oberösterreich. Per Telefax, E-Mail und Telefon wird gegen den geplanten Gottesdienst protestiert. Lukas Steinwendtner, Diözesansekretär der Arbeitsgemeinschaft Kath. Jugend und Jungschar St. Pölten, fühlt sich zwar von den Kritikern persönlich verunglimpft, reagiert aber dennoch gelassen: „Wir haben uns die Sache sehr gut überlegt, haben von Anfang an alles mit dem Leiter des Pastoralamtes abgesprochen und rechnen mit bis zu tausend Mitfeiernden. Was soll an einer Messe in einer Diskothek schlimmer sein als an einer Messe im Bierzelt, in dem hinten schon das Bier ausgeschenkt wird? Wir möchten mit dem Ort und der Messgestaltung einfach junge Menschen dort abholen, wo sie leben. Die Leute von der Disco reagierten übrigens positiv. Sie öffnen extra für die Messe das Lokal und verlangen dafür keine Miete.“