Ob Slobodan Milosevic jemals vor dem Kriegsverbrechertribunal stehen wird, hängt nicht von ihr ab. Wenn er aber dort steht, hat er es mit ihr zu tun. Die 52-jährige Tessinerin ist seit 15. September Chefanklägerin des UN-Kriegsverbrechertribunals in Den Haag, eine besondere Auszeichnung für eine Schweizerin, ist doch die Schweiz nicht Mitglied der UNO.
Mit unerschrockenem Einsatz sagte sie als Bundesanwältin, als oberste Anklägerin der Schweiz, dem organisierten Verbrechen den Kampf an. Nur knapp entging sie denn auch einem Attentat. Sie scheute vor großen Namen der Weltpolitik genausowenig zurück wie vor mafiosen Verbrechern. So ging sie etwa gegen eine Schweizer Firma vor, die Jelzin und seinen Töchtern Kreditkarten geschenkt sowie Jelzins Finanzchef bestochen haben soll. Sie ermittelte auch gegen den Bruder des einstigen mexikanischen Präsidenten Salinas wegen Geldwäscherei (Drogengeschäft). Dass sie aber in Redaktionen Telefone abhören ließ und viele von ihr eingeleitete Verfahren wieder eingestellt werden mussten, kreiden ihr manche in der Schweiz an.
Wie heißt die Frau? (ihr Name bedeutet übersetzt „Von der Brücke“)Wer bis 1. Oktober an die Kirchenzeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, die richtige Lösung sendet, nimmt an der Verlosung von drei Büchern teil.
Glückwunsch den Gewinner/innen vom Rätsel Nr. 36 (Sr. Nirmala): Anneliese Matscheko, Steyregg; Maria Rauscher, Aigen.