Auf den Spuren der Römer und Kelten im Herzen von Linz
Ausgabe: 1999/40, Martinskirche
05.10.1999 - Elisabeth Leitner
Im Jahr 799 wurde der Name Linz zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Dies geschah im Zusammenhang mit der Martinskirche am Römerberg, die oft irrtümlich als die älteste Kirche Österreichs bezeichnet wird.
Die Martinskirche steht im Mittelpunkt des Jubiläums „1200 Jahre Linz“. Die Ausgrabungen, die seit dem Jahr 1947 durchgeführt wurden, haben Licht ins Dunkel der Linzer Geschichte gebracht – und diese Geschichte reicht weit zurück. Ein Fundstück aus der römischen Kaiserzeit ist etwa die „Pferdetrense“ – ein leichter Pferdezaum, der in dieser Ausführung nur in Linz gefunden wurde. Mahlsteine, Gefäße und Bronzestücke machen die späte Keltenzeit greifbar. Aus dem 8. Jahrhundert stammt ein Flechtbandstein der Karolingerzeit, das einzige noch vorhandene Zeugnis der frühesten Phase der Martinskirche. Der ornamentale Stein dürfte als Chorschranke gedient haben. Die Kirche hat bereits in der Anfangszeit mehrmals ihre Besitzer gewechselt und im Lauf der Jahrhunderte auch einige Male ihr Aussehen. Die Fundstücke und Skizzen wurden dezent in den historischen Kirchenraum integriert und bieten so einen interessanten Überblick über die bewegte Geschichte von Linz.
Dauer der Ausstellung: 1.10. bis 19.12. Information und Anmeldung für Führungen: 0732/77 44 19-31.