Verständlich, dass sich Österreichs politisches Interesse zur Zeit auf die Situation nach der Nationalratswahl konzentriert. Wenig Platz bleibt da in den Kommentarspalten oder gar in Hauptnachrichten für Anderes – und dennoch Wichtiges; zum Beispiel für jene Entscheidung, die Europa in der Transitfrage treffen wird. Soll die Wochenendruhe für den Schwerverkehr nur mehr auf ein Mindestmaß von 15 Stunden reduziert werden? Innerhalb der nächsten Wochen wird es ein Ja oder Nein geben:
Dann bleibt den Fernfahrern der Sonntag nur noch als regelmäßiger Schlaftag, denn die Nacht zum Sonntag können und müssen sie durchfahren. Und das betrifft ihre Familien, das betrifft ebenso die dem Transportgewerbe nachgeordneten Zweige. Es muss be- und entladen und weiterverarbeitet werden. Dazu die tausenden Menschen, die an den Transitrouten wohnen! Eine halbwegs ruhige Nacht mehr oder weniger pro Woche, für sie ist das keine Kleinigkeit.
Diözesanbischof Maximilian Aichern hat seinen Mitbruder im Transitland Tirol nicht allein gelassen. Und dieser wiederum hat Besorgte und Betroffene nicht im Regen stehen lassen. Hier geht es massiv um die Lebensqualität von Menschen. Jetzt, vor einer Entscheidung, brauchen sie Unterstützung. Von späterem Mitleid haben sie herzlich wenig.