Ausgabe: 1999/40, Baby, Vereinte Nationen, Kind, Kinder
05.10.1999
- Walter Achleitner
Nach Angaben der Vereinten Nationen wird am 12. Oktober das sechsmilliardste Kind das Licht der Welt erblicken.
Niemand weiß, wann jenes Baby zur Welt kommt, dessen Geburt die Sechs-Milliarden- Marke kennzeichnet oder die Vervierfachung der Weltbevölkerung im 20. Jahrhundert. Nach Angaben der Vereinten Nationen soll die Weltbevölkerungsuhr (www.unfpa.org/modules/6billion/en/index.htm) am 12. Oktober die Sechs mit den neun Nullen anzeigen. Die Lebenschancen werden jedoch davon abhängen, wo, von wem und ob als Mädchen oder Knabe das Kind geboren wird. Die Aussichten auf relativen Wohlstand sind geringer als 1 zu 10, viel wahrscheinlicher (3 zu 10) werden die Eltern in extremer Armut mit weniger als 13 Schilling am Tag leben müssen. Die größte Bedrohung für das Neugeborene wird die Unterernährung darstellen. Jedes dritte Kind unter fünf Jahren (183 Mill.) leidet an dieser „Krankheit“, 32.000 sterben täglich daran, rund die Hälfte aller Todesfälle von Kindern.
Die Zukunft des sechsmilli-ardsten Kindes wird auch beeinflussen, welche Chancen die Mutter nutzen konnte. Wie ungleich sie verteilt sind, zeigen die 900 Millionen Analfphabeten – zwei Drittel davon sind Frauen. Ihre Bildung wird mitentscheiden, ob das Baby gesünder aufwachsen und besser ernährt wird. Und wenn es ein Mädchen ist, sie darauf Wert legt, dass ihre Tochter einmal die Schule besuchen wird und bleiben kann. Denn je mehr Frauen Bildung nützen, umso mehr wird ihr Selbstvertrauen wachsen und Kindersterblichkeit wie Bevölkerungswachstum zurückgehen.