Dem Schutz der Donau gilt die Fahrt von Passau bis zur Schwarzmeermündung, zu der Patriarch Bartholomaios I. am 17. Oktober aufbricht.
Vielfach wird er als der „grüne“ Patriarch bezeichnet. Denn das Ehrenoberhaupt der 300 Millionen orthodoxen Christen widmet sich besonders dem Umweltschutz. In seiner führenden Rolle in Sachen Ökologie verleiht Bartholomaios I. seinem Titel „ökumenischer Patriarch – für die ganze bewohnte Erde“ – eine neue Bedeutung. Bereits bei der Thronbesteigung 1991 galt der Schutz der Umwelt als eine seiner sieben Visionen. Wenn es zwar modern anmutet, dass sich der 270. Nachfolger des Apostels Andreas der Überlebensfrage des „wunderschönen Planeten unseres Universums“ widmet, so entspringt das nicht einer Neuentdeckung der letzten Jahre, sondern einem Grundzug orthodoxer Theologie. Um also der Verantwortung der Kirche nachzukommen, „den Glauben nicht nur zu lehren, sondern auch zu leben“ sucht der 59-Jährige das Gespräch mit Wissenschaftern. 1997 ging es um „das Schwarze Meer in der Krise“.
Nun startet eine neuntägige Umweltkonferenz in Passau. Unter dem Motto „Ein Fluss des Lebens“ geht es per Schiff bis ins rumänische Tulcea am Schwarzen Meer. Dazwischen liegen „neuralgische Punkte“: das KZ Mauthausen, die Hainburger Au oder das Donaukraftwerk Gabcikovo. Wie sehr der zweitgrößte Strom Europas bedroht ist, werden die 100 Teilnehmer ab Mohacs erleben. Denn in der südungarischen Stadt muss in Busse umgestiegen werden, weil die NATO-Angriffe gegen jugoslawische Donaubrücken den Fluss unpassierbar machten.
„Die Donau ist ein europäisches Kleinod, das erhalten und geschützt werden muss.“