Seit September ist Angelika Walser als Professorin für Moraltheologie und Spirituelle Theologie neu im Team der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Salzburg.
Mit dem Ruf an die Universität Salzburg hätte Angelika Walser nie gerechnet. „Dass ich diese Chance hier bekommen habe, das ist nicht selbstverständlich; da bin ich sehr dankbar dafür. Die Fakultät ist ein Traum, es darf alles gesagt und alles gedacht wer- den“, erzählt die 46-jährige Moraltheologin. Diese Atmosphäre erinnert sie an ihre Theologiestudienzeit in Würzburg und München. „Ich habe mir damals gedacht, man kann mit großen Fragen an die Bibel und auch an den Glauben herangehen. Das ist etwas, was mich bis heute fasziniert am Theologiestudium, man darf alles denken, man darf alles in Frage stellen und trotzdem bleibt man Katholik – zumindest bin ich Katholikin geblieben.“
Erwartungen an die Bischofssynode
Was die derzeitige Bischofssynode über Ehe und Familie in Rom betrifft, so hofft Angelika Walser „auf irgendeine Form des Entschlusses bezüglich der Frage nach der Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen zum Sakrament der Eucharistie oder zu den Sakramenten generell. Denn man hat weltweit Menschen eingebunden und befragt und ich höre von vielen Leuten in meinem Umfeld, auch von Studierenden, dass sie sich da eine konkrete Entscheidung am Ende erwarten.“ Derzeit pendelt die gebürtige Stuttgarterin zwischen Salzburg und Gablitz in Niederösterreich hin und her. Dort wohnt sie mit ihren zwei kleinen Töchtern und ihrem Mann, einen Niederösterreicher, den sie vor 20 Jahren bei einer Vorlesung in München kennengelernt hat. „Drei Tage in der Woche bin ich in Salzburg, den Rest der Zeit zu Hause. Das funktioniert ganz gut. Aber ein Umzug nach Salzburg ist nicht ausgeschlossen.“