Eine gotische Orgel macht das Mittelalter lebendig
Zu einer Zeitreise wird ein Besuch in der Klosteranlage Pulgarn bei Steyregg. Für Musik aus dem Mittelalter ist die neue Orgel bestens geeignet. Sie ist ein Nachbau einer gotischen Orgel – und hat einen Blasebalg, der händisch zu bedienen ist.
Die Rekonstruktion einer spätgotischen Orgel ist einzigartig. Der Klang der neuen Orgel ist beeindruckend: Schon sieht man Kirchenbesucher/innen in historischen Kostümen hereinspazieren. Laut und kräftig, zart und leise ertönen die Orgelpfeifen. Der Herr am Blasebalg hat viel Arbeit: Er wandert von einem Hebel zum nächsten, um der Orgel Luft zuzuführen. Schön regelmäßig und mit Gefühl muss das erfolgen. Während Prof. Rupert Frieberger bei der ersten öffentlichen Präsentation an der Orgel spielt, drückt Klaus Sonnleitner vom Stift St. Florian die Hebel des Blasebalgs. Frieberger war es auch, der die Idee hatte, eine in den Niederlanden entwickelte Studienorgel als Nachbau nach Österreich zu bringen. Er machte sich auf die Suche nach einer Kirche – und wurde in Pulgarn fündig. Der Orgelerker in der gotischen Kirche ist aus dem Jahr 1512. Am Freitag, 30. Oktober segnete nun Kirchenrektor Propst Johann Holzinger aus St. Florian die neue Orgel im Rahmen einer Feier. Prof. Rupert Frieberger gestaltete mit der Schola Gregoriana Plagiensis den Gottesdienst. In Zukunft sollen in Pulgarn Konzerte und Seminare stattfinden, einmal monatlich wird hier Gottesdienst gefeiert.