Ausgabe: 2000/30, Atlantis, Mauthausen, KZ, Der Kaiser von Atlantis, Oper
25.07.2000
- Kirchenzeitung der Diözese Linz
Mit 56-jähriger Verspätung gelangt am 8. August die Oper „Der Kaiser von Atlantis“ zur Uraufführung. Die Schöpfer wurden in Auschwitz ermordet.
Am 8. August 2000 wird in der KZ-Gedenkstätte von Mauthausen das Stück „Der Kaiser von Atlantis“ aufgeführt – genau 62 Jahre nach der Eröffnung des Konzentrationslagers. Gefangene des nordböhmischen Ghettos Theresienstadt haben die Oper „Der Kaiser von Atlantis“ geschrieben und einstudiert. Im Jahr 1944 war sie voll-endet. Die Aufführung war aber wegen der Anti-Hitler- und Anti-Kriegs- Tendenz verboten worden. Viktor Ullmann und Peter Kien wurden nach Auschwitz deportiert und dort getötet. Kien, geboten 1919, war Grafiker und Maler, doch auch Poet und Musiker. Ullmann, geboren 1889, war Schüler Arnold Schönbergs, Theaterdirigent in Prag. Als Komponist hatte er sich schon damals einen Namen gemacht.Unter der Inszenierung von Kurt Ockermüller und der musikalischen Leitung von Thomas Kerbl findet die Premiere nun ein halbes Jahrhundert verspätet statt: Am Dienstag, 8. August 2000, 21 Uhr, im Garagenhof der Gedenkstätte Mauthausen. Vom 9. bis 17. August wird die Oper täglich im Schloss Wildberg aufgeführt (21 Uhr), am 18. August, 20 Uhr, im Stollen V der KZ-Gedenkstätte Ebensee.