Ein aktuelles Buch zeigt den „geraden Weg“ des katholischen Journalisten, Widerstandskämpfer und Märtyrer Fritz Gerlich auf.
Ausgabe: 2015/46, Bücher, Gerlich
10.11.2015 - Ernst Gansinger
„Der gerade Weg“ hat ihn ins KZ geführt, wo er am 30. Juni/1. Juli 1934 als einer der ersten Gegner Hitlers ermordet worden ist: Fritz Gerlich. Stefan Meetschen zeichnet den Lebensweg eines calvinistisch erzogenen, cholerischen und messerscharfen Denkers und NS-Gegners nach. Ein Lebensweg, der ihn schließlich zum Katholizismus konvertieren ließ, nachdem er in der Begegnung mit der stigmatisierten Mystikerin Theresae von Konnersreuth ein Paulus-Erlebnis hatte. Ein Lebensweg auch, mit dem er sich in München publizistisch gegen Hitler stellte, zuletzt im „Illustrierten Sonntag“, der 1932 einen neuen Titel bekam: „Der gerade Weg“. Gerlich hätte allen Grund gehabt zu fliehen, nachdem er jahrelang Hitler attackierte. „Er verkündet das Recht der Lüge“, formulierte er einmal über ihn. Dessen politische Unterstützer (auch Katholiken) nannte er „Meuchelmordkameraden“. Gerlich flieht nicht und wird bald nach der Machtergreifung Hitlers in Deutschland brutal aus seinem Büro abgeholt. Der „Hausknecht des Heilands“, der er sein wollte, wurde von den Nationalsozialisten brutal geknechtet. Ein Hausknecht brauche einen Besen, meinte Gerlich. Für ihn war dies die Zeitung. Die Nazis haben sie verboten.
Ein gerader Weg, Der katholische Journalist, Widerstandskämpfer und Märtyrer Fritz Gerlich; Autor: Stefan Meetschen, fe-medienverlags GmbH, 176 Seiten, € 12,80, ISBN 9-783863571344.