Einen Sprung vorwärts in der Lebensqualität bedeuten Öfen im Bergland Guatemalas. Sie ersetzen das Kochen am offenen Feuer.
Ausgabe: 2015/47, Sei so Frei, Guatemala, Energiesparöfen, Lindorfer
17.11.2015
„Schwarze Kuchln“ sind in Österreich in Volkskunde-Museen zu bestaunen. Wie ungesund, gefährlich und energieaufwändig das Kochen am offenen Feuer ist, wird aber nur dann wirklich bewusst, wenn man solche Häuser betritt. In Bergdörfern Guatemalas, wo die Aktion Sei So Frei der Katholischen Männerbewegung seit Jahren Schulen errichtet, sorgt sie auch dafür, dass Häuser mit gemauerten Öfen ausgestattet werden. Das ist ein enormer Beitrag zu einem Leben in Würde. ÖkoFen, ein Unternehmen für Pelletsheizungen in Niederkappel, hat die Öfen kostenlos entwickelt. Rund 360 Euro kostet ein Herd. Sei So Frei finanziert das Material und den Maurer, die Bürgermeister sorgen für den Transport des Materials in die schwer erreichbaren Dörfer und die betroffenen Familien packen an, wo es notwendig ist. Mittlerweile konnten in dem Dorf Joyabaj schon über 100 Familien mit Holzsparöfen ausgestattet werden. „Der Rauch war furchtbar“, erzählt Encarnación Castro, „alles war verrußt und das Atmen fiel mir so schwer!“ Ein weiterer Vorteil ist der um zwei Drittel niedrigere Holzverbrauch. Obwohl die Öfen das traditionelle Kochen stark verändern, kommen sie bei den Frauen gut an. Die Vorzüge sprechen sich schnell herum, sodass kürzlich 71 Familien aus der Ortschaft Río Blanco Holzsparöfen angefragt haben.