Die Stiftsbrauerei Schlägl hat Vizekanzler Reinhold Mitterlehner eingeladen, den heurigen „Doppel Bock“ anzuschlagen. Der Anstich des traditionellen, starken Biers gilt als Höhepunkt im Arbeitsjahr einer Brauerei.
Im Rahmen dieses Festes, zu dem Kunden, Freunde und Partner von Kloster und Brauerei gekommen waren, dankte der Vizekanzler dem Stift für seinen wirtschaftlichen Beitrag in der Region und für sein seelsorgerliches Engagement: „Menschen suchen Orientierung. Da ist man froh, dass es Klostermauern gibt, an die man sich anlehnen kann. Das Stift ist eine Konstante in bewegten Zeiten.“ Das Anlehnen an die Stiftsmauern stellte Mitterlehner aber nicht in Zusammenhang mit dem starken „Doppel Bock“, es ging ihm um den geistigen Halt, den das Kloster gibt. Er wies auch auf den Wechsel im Verständnis von Politik hin, das zur Zeit im Gange ist. Früher haben Politiker den Menschen etwas versprochen und dann versucht, es für sie umzusetzen. Diese Art von Politik ist aus der Sicht Mitterlehners am Ende. Die aktuellen Probleme sind so groß, dass sie nur von Bevölkerung und Politikern gemeinsam gelöst werden können. Der Flüchtlingsstrom macht das deutlich. „Wir stehen erst am Anfang dieser neuen Politik. Stiftskämmerer H. Markus Rubasch gab einen generellen Überblick über die wirtschaftliche Situation: „Die Brauerei befindet sich in einer guten Entwicklung, was Menge, Qualität und Erlöse betrifft.“ Er erwähnte aber auch die Sorge des Stiftes um Asylwerber/innen in Rohrbach und Aigen.
Abt Martin Felhofer mahnte bei aller Veränderung, die die Zeiten mit sich bringen, auf die Werte nicht zu vergessen. Zu den Werten, die erhalten bleiben müssen, zählt für ihn auch das Gebet.