Julia Haller erhält den heurigen Kardinal-König-Kunstpreis. Erzbischof Franz Lackner wird der Künstlerin am 27. November die Auszeichnung bei einem Festakt im Bildungshaus St. Virgil in Salzburg überreichen.
Ausgabe: 2015/48, Haller, Kunstpreis, Lackner, St. Virgil,
24.11.2015
- Susanne Huber
Ihre Bilder „fordern zu einem neuen Sehen heraus“. Sie eröffnen sich dem Betrachter nicht auf den ersten Blick. Das zu-nächst Nicht-Sichtbare dahinter zeigt sich beim näheren Hinschauen. Es ist das Bild hinter dem Bild. Julia Haller zeichnet und malt, ritzt, fräst, graviert, arbeitet mit verschiedensten Techniken und Materialien. „Sie malt, was man zu sehen vermeint; sie beschreibt, was man zu erkennen glaubt – es sind Zeichen einer Freiheit, einer Befindlichkeit, die sich nicht um tradierte Inhalte oder formale Schemata kümmert“, heißt es von Seiten der fünfköpfigen Jury des Kardinal-König-Kunstpreises, die einstimmig Julia Haller zur Preisträgerin gekürt hat. In ihren Werken will sich die Künstlerin nicht vordergründig mitteilen; sie verweigert sich und möchte dazu auffordern, „eigenständig zu entscheiden, was zu sehen ist“. Es geht darum, tiefer zu blicken. „Das gemalte Bild ist nicht mehr glaubwürdig. Alles ist künstlich“, sagt Julia Haller.
Ausstellungen
Geboren wurde die Künstlerin 1978 in Frankfurt am Main. Studiert hat sie an der Akademie der bildenden Künste in Nürnberg, an der Hochschule für bildende Künste in Dresden und an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Die österreichische Bundeshauptstadt ist jener Ort, an dem Julia Haller lebt und arbeitet. Zu sehen waren ihre Werke in Einzelausstellungen u. a. in Köln, Berlin, Wien und Kopenhagen. Am 20. November eröffnete sie ihre erste institutionelle Ausstellung in der Secession in Wien.