Ausgabe: 2001/06, Rumänien, Caritas, Osthilfe, Lehner, Sonne, Osten
06.02.2001 - Matthäus Fellinger
Jedes der mit Hilfe aus Ober-österreich begonnenen Projekte lebt. Am Beispiel Rumäniens zeigt sich: Die Hilfe für die Länder des ehemaligen kommunistischen Ostens greift.
Tausende Kinder leben in Bukarest, aber auch in anderen großen Städten auf der Straße. Hilfprogramme wurden gestartet. Der Wiener Jesuitenpater Georg Sporschill hat sich beispielsweise um diese Kinder angenommen.
Die rumänische Caritas und die Caritas Linz gehen jetzt einen anderen Weg: Man versucht dort zu helfen, woher die Straßenkinder kommen – in der großen Bergbauregion von Petrosani. Ein Partnerschaftsprojekt wurde begonnnen. Österreichische Fami-lien können eine Partnerschaft eingehen – rumänische Familien erhalten damit wirksam Hilfe. Für eine zielgerichtete Organisation der Hilfe sorgt die Caritas vor Ort.
Alba Julia – die größte Diözese Rumäniens – ist seit der Wende von 1989 Partnerdiözese von Linz. Sozialzentren wurden aufgebaut. In sogenannten Carlia-Läden können die Armen in Österreich gesammelte Kleidung sehr günstig einkaufen. Mit dem Erlös finanziert sich die dortige Caritas zu einem Drittel selbst. Rund 200 Mitarbeiter/innen haben in diesen Läden Arbeit gefunden. 300 Tonnen Altkleidung werden allein aus Linz jährlich angeliefert. „Wir können jede Menge brauchen“, heißt es dazu bei der Caritas. Pfarrer János Szász ist Präsident der rumänischen Caritas.
Nach der Phase des Aufbaus einer Struktur gilt es jetzt, das soziale Anliegen in den Pfarren und in den Herzen der Menschen zu verankern, sagt János Szász. Das soziale Anliegen wird zu einem Anliegen der Seelsorge selbst.
Daher will man in Alba Julia keine neuen Großprojekte starten, sondern die Caritas zu einem Anliegen der Pfarren machen – ähnlich wie auch in Österreich.
Nach zehn Jahren Hilfe durch Linz ist die Caritas von Alba Julia heute so weit, dass sie ihre Erfahrungen an andere Länder weitergeben kann. Für den Aufbau der Caritas holt sich Serbien Anregungen aus Rumänien.
Hilfen konkret: Patenschaften für Petrosani
Ein Jahr lang monatlich 350,– Schilling! Mit diesem Betrag kann man einer Familie im „Schiltal“ in der Region Petrosani helfen. Ein Tal ohne Zukunft in einer krisengeschüttelten Bergbau-region, sagen viele. Jedes Dritte der rumänischen Straßenkinder kommt aus der Gegend. Jugendliche, die aus Heimen entlassen wurden, haben hier zur Selbsthilfe gegriffen. Die Caritas hilft ihnen dabei. Zwei Häuser wurden in Stand gesetzt. Jugendliche erhalten hier die Chance zu einem Neuanfang. Kinder und Jugendliche werden eine Ausbildung bekommen. Eine Sozialarbeiterin der Caritas Linz ist seit November 2000 dort im Einsatz. Es geht nicht nur um finanzielle Hilfe. Es geht vor allem um eine Ermutigung für die Zukunft. Es geht nicht nur um Nahrung für den Magen, sondern auch um Hoffnung für die Seele.
Wenn Sie caritative und pastorale Hilfsprojekte der Diözese Linz in ehemals kommunistischen Ländern fördern wollen, benutzen Sie den Erlagschein in der kommenden Ausgabe der Kirchenzeitung. Am 11. Februar wird für dieses Anliegen in den Kirchen gesammelt.