Was macht Freude mit mir? Wie und warum verschenke ich sie weiter an andere? Was wäre, wenn wir jeden Tag ein bisschen Freude bekommen und weiterschenken? Fragen von KiZ-Redakteurin Brigitta Hasch in einem "Unter uns".
Geschafft. Mit einigen Stunden ehrenamtlicher Nacht- und Wochenendarbeit habe ich auch die neueste Ausgabe des Pfarrblattes rechtzeitig an die Druckerei liefern können. Ich war zufrieden und habe mich gefreut. Als ich dann auch noch Lob für die Zeitung bekam, waren die Gedanken an die Mühen längst verflogen. Meine gute Laune konnte mir an dem Tag niemand mehr nehmen. Und ich habe meine Freude auch gleich an meine Mitmenschen weiterverteilt – als besonders geduldige Gesprächspartnerin, als zuvorkommende Verkehrsteilnehmerin, als helfende Nachbarin. Alles, was mich an anderen Tagen geärgert hätte, habe ich in meiner Freude erst gar nicht an mich herangelassen.
Mit Sicherheit war es nicht der erste Tag, an dem ich Freude erfahren und weitergegeben habe. Aber aus irgendeinem Grund hat es mich dieses Mal auch nachdenklich gemacht. Was macht so ein bisschen Freude mit mir? Warum verteilt sie sich wie ein Schneeballeffekt? Was wäre, wenn wir ganz bewusst und immer wieder einen Funken Freude zünden und verteilen würden? Natürlich gelingt das nicht jeden Tag. Aber man kann es sich vornehmen. Denn um Freude zu schenken, muss man nicht auf Weihnachten warten, es geht das ganze Jahr über.