Von den vier Verkehrswegen Schiene, Straße, Wasser und Luft fällt der Großteil des Lastentransports der Schiene zu. Und auch für Menschen hat die Eisenbahn Vorteile.
Es war am 17. September 1825, als in England eine von George Stephenson gebaute Dampflokomotive mit 38 Wagen auf Schienen erstmals mit 25 Stundenkilometern unterwegs war und damit ein Pferd im Galopp überholt hatte. Schon Jahrzehnte zuvor hatte man Spurbahnen aus Holz oder Eisen in Bergwerken gebaut, auf denen Tiere oder Menschen Waggons bewegten. James Watt, Erfinder der Dampfmaschine, und Richard Trevithick, Erfinder der Dampflok, gehören ebenfalls zur Urgeschichte der Eisenbahn. Die ersten durch Schienen verbundenen Städte waren 1830 Liverpool und Manchester, die erste Bahn am Festland Europas verband ab 21. Juli 1832 Linz mit Budweis, freilich als Pferdeeisenbahn. Bald trat die Bahn einen Siegeszug an, vor allem durch die großen Bahnbauten Amerikas. Nicht nur Überlandzüge auf Schienen zählen zur Gattung der Eisenbahnen, sondern auch U-, Zahnrad- und Seilbahnen. Von den beiden Letzten abgesehen, die vergleichsweise wenige Kilometer erschließen, beruht der technische Vorteil der Eisenbahn auf dem geringen Reibungswiderstand zwischen Schiene und Rad. So sind große Lasten mit relativ wenig Energie zu bewegen. Von dieser physikalischen Eigenschaft darf man sich auch fürs alltägliche Leben etwas abschauen: Bin ich gut in der Spur? Läuft mein Leben rund? Gibt es einen Fahrplan? Wo reibe ich mich auf? Ist die Last gleichmäßig verteilt? Der allergrößte Nutzen der Bahn ist jener, dass sie viele Menschen auf engem Raum zusammen und an ein gemeinsames Ziel bringt. Schade, dass manche sich einzeln ins Abteil begeben und es als Schneckenhaus betrachten. Und schade auch, dass immer wieder Nebenbahnen dem wirtschaftlichen Kalkül der Bahn geopfert werden (müssen). Abschließend einige Zeilen des Innsbrucker Altbischofs Reinhold Stecher aus seinem wunderbaren Bahn-Meditationsbuch „Geleise ins Morgen“ (1995, Kulturverlag Thaur): „So besteigen wir im Leben tausend Züge, und mit tausend fahren wir hinaus, und so weit die tausend Züge reisen – immer wieder will das Herz nach Haus.“