Täglich ist Sr. Assunta Baumgartinger in der Pfarre St. Severin anzutreffen – seit 60 Jahren. Die 84-Jährige arbeitet mit Freude dort mit, wo sie gebraucht wird: „Es ist schön, wenn man noch was tun kann.“
Ausgabe: 2015/52, Baumgartinger, St. Severin, Assunta, Caritasschwester,
22.12.2015 - Josef
Als Sr. Assunta 1955 als „Caritasschwester“ in die Pfarre im Linzer Hafengebiet geholt wurde, war die Not groß. Das Barackenviertel und die sogenannten Sozialwohnungen bildeten Brennpunkte der Armut. Zur allgemeinen Not der Nachkriegszeit kamen noch die Hochwasserschäden aus dem Jahr 1954 dazu. Kleiderspenden aus Amerika waren zu verwalten sowie Kartoffeln, Kraut und Äpfel, die aus Lebensmittelsammlungen kamen, zu verteilen. „Wenn ich an die Kohleaktion denke, dann war die Caritasarbeit auch körperlich sehr schwer“, erzählt Sr. Assunta. Obwohl im Laufe der Jahrzehnte weitere Aufgaben wie Kanzleiarbeit und Seniorenbetreuung dazugekommen sind, blieb die Caritas doch das Herzstück ihres Einsatzes. Sie betreut manche Familien schon über Generationen. Sr. Assunta freut sich, wenn die Hilfe ankommt und mehr bewirkt als die momentane Linderung von Not. Ebenso wichtig wie die konkrete Unterstützung ist ihr der respektvolle und wertschätzende Umgang mit den Menschen: „Dass ich zum Beispiel jemanden mit Namen anspreche, mag als Kleinigkeit erscheinen, aber ich erlebe immer wieder, dass das oft weit mehr bedeutet als jede materielle Hilfe.“