Mit dem Willen hat es zu tun – wenn man jemanden willkommen heißt. Ein Leitartikel von Matthäus Fellinger.
Ausgabe: 2016/02, Willkommen, Bischof, Scheuer
12.01.2016
- Matthäus Fellinger
Die Diözese Linz heißt ihren neuen Bischof Manfred Scheuer willkommen. Nichts anderes ist mit einem ehrlich gemeinten Willkommensgruß gesagt als dies: Wir wollen mit dir. In unserem Wollen lassen wir uns aufeinander ein.
Vielleicht ist es zutreffender, Kirche eher als eine Willensgemeinschaft denn als eine Gesinnungsgemeinschaft zu verstehen. Auch Menschen unterschiedlichen Denkens und Glaubens können gut miteinander unterwegs sein – wenn sie nur wollen.
Solches Miteinander-Wollen ist die Voraussetzung, dass Menschen auch miteinander können. Bei Liebenden ist es so. Sie wollen miteinander. Wo in der Firma die Leute miteinander wollen und können, bringen sie Erstaunliches zuwege.
Wenn der Wille krank wird – und man mag nicht mehr – wird einem das Leben zur Last.
Und dann steckt das Kommen im „Willkommen“. Was kommt, ist nicht schon da. Es wird erst, bahnt sich an. Um den Ausgang weiß man noch nicht. Da braucht es den Mut, sich auf Neues einzulassen. Wo ein Willkommen ist, ist Hoffnung im Spiel. Eine gute Gefährtin ist dabei die Zuversicht. Und man erwartet freudig, was kommen will.