„Die Nächstenliebe kann nicht nur eine Fernstenliebe sein.“ Diese Aussage eines der Präsidentschaftskandidaten zur Flüchtlingskrise ist eine von vielen politisch-populistischen Bezugnahmen auf das Christentum in den letzten Jahren. Kommentar von Heinz Niederleitner.
Ausgabe: 2016/03, Flüchtlinge, Nächster
19.01.2016
- Heinz Niederleitner
Ob es das Kreuz im Wahlkampf, die Rede von einem „wehrhaften Christentum“ oder zynische Wortspiele mit Begriffen wie dem „Nächsten“ sind: All das ist falsche Vereinnahmung des Christentums – und dagegen müssen sich Christen tatsächlich wehren. Dass man die Österreicher/innen in der Krise nicht überfordern kann, ist klar. Und ein Politiker darf die Meinung vertreten, dass die Grenzen bei der Flüchtlingsaufnahme erreicht seien. Aber einen „Fernsten“ gibt es für Jesus nicht. Die Politik soll deshalb entweder respektvoll mit ihm und seiner Lehre umgehen – oder dazu schweigen.