Rechtzeitig zum runden Geburtstag der großen Schriftstellerin wurde ihr erfolgreicher Roman aus dem Jahr 1951 wieder aufgelegt: „Das Haus der dunklen Krüge“. Gertrud Fussenegger beschreibt am Beispiel der Familie Bourdanin das Leben zur Zeit der untergehenden Habsburgermonarchie. Nach 50 Jahren (2001) folgte die Fortsetzung der Geschichte der Familie. Die Kinder des Rittmeisters a.d. Balthasar Bourdanin suchen ihren Weg im beginnenden 20. Jahrhundert, vor dem Ersten Weltkrieg. Mit dem Alltag der Familie beschreibt Gertrud Fussenegger Ereignisse, die sie sicher selbst erlebt hat. Die Geschichte spielt in Pilsen, der Geburtsstadt der Schriftstellerin. Rittmeister Boudanin, „das Kreuz seiner Frau, der Schrecken seiner Kinder“ versucht, den Schein von der wohlhabenden Familie zu wahren, obwohl er seinen Reichtum verloren hat. Als ehemaliger Soldat sollen auch seine Söhne diese Laufbahn einschlagen, auch wenn einer daran zerbricht. Die Töchter sollen Lehrerinnen werden – der einzige Beruf der für eine Frau ehrbar ist.
Gertrud Fussenegger wurde am 8. Mai 1912 in Pilsen in Böhmen geboren. Ihr Vater war k.u.k.-Hauptmann aus Vorarlberg, die Mutter aus Böhmen. Die ersten Lebensjahre verbrachte Fussenegger in Galizien, dann lebte sie in Dornbirn (Vorarlberg), Telfs (Tirol) und nach dem Tod der Mutter in Pilsen. In Innsbruck und München studierte Fussenegger Geschichte, Kunstgeschichte und Philosophie. Seit 1961 lebt sie in Leonding und Hall in Tirol.
Gertrud Fussenegger: Das Haus der dunklen Krüge, Euro 24. Bourdanins Kinder, Euro 20.50, beide erschienen im Verlag Langen Müller.