Die kirchlichen Alten- und Pflegeheime als Wirtschaftsfaktor
In Oberösterreich wohnen etwas mehr als 12.000 Menschen in Alten- und Pflegeheimen, 15 Prozent der Bewohner/innen leben in kirchlichen Einrichtungen. Eine aktuelle Studie zeigt die wirtschaftliche Bedeutung der konfessionellen Heime auf.
Ausgabe: 2016/05, Rudigier, Altenheim
02.02.2016 - Josef Wallner
„Die Sorge um alte und pflegebedürftige Menschen gehört zum Grundauftrag unseres Ordens“, sagt Sr. Angelika Garstenauer. Die Generaloberin der Franziskanerinnen von Vöcklabruck weist darauf hin, dass konfessionelle Heime nicht besser als andere sind, dass in ihnen aber die spirituelle Seite zum Tragen kommt, die Menschen im fortschreitenden Alter ein besonderes Bedürfnis ist. Insgesamt acht Träger – darunter die Caritas, Diakonie, Kreuzschwestern, Franziskanerinnen oder Vinzenzgemeinschaft – führen in Oberösterreich 23 Heime, 22 von ihnen konnte die Wirtschaftlichkeitsstudie (2011 bis 2015) berücksichtigen. Das 23. Heim wurde erst vor einem halben Jahr eröffnet. Die öffentlichen Ausgaben für die konfessionellen Heime betragen jährlich 40,9 Millionen Euro. Das Geld ist gut eingesetzt, zeigt die Studie, die Prof. Friedrich Schneider von der Johannes Kepler Universität Linz und Florian Wakolbinger von der Gesellschaft für angewandte Wirtschaftsforschung erstellt haben. Zu den 2600 Mitarbeiter/innen, die in den Heimen beschäftigt sind, werden durch die Ausgaben, die konfessionelle Einrichtungen für Verpflegung, Betreuung oder laufenden Betrieb aufwenden, durchschnittlich 640 Arbeitsplätze gesichert, Tendenz steigend: von 603 Arbeitsplätzen im Jahr 2011 bis 677 im Jahr 2015. Die Heime lösten im Jahr 2015 51,7 Millionen Euro Nachfrageimpulse aus: Das sind die Konsumausgaben der eigenen Beschäftigten, die Sachausgaben für den Betrieb und die Investitionen. Zusätzlich schafft dieser Betrag 30,7 Millionen verfügbares Einkommen – oft auch in strukturschwachen Regionen. Die regionalwirtschaftliche Bedeutung der konfessionellen Alten- und Pflegeheime steht außer Frage, so das Ergebnis der Studie.