In der Pfarrkirche Mitterkirchen stand das Wasser zwei Meter hoch. Das Gotteshaus musste zur Gänze ausgeräumt werden, um es sanieren zu können.
Im Vergleich zu den vielen Wohnungen, die das Hochwasser zerstört hat, sind die Schäden an den kirchlichen Gebäuden zwar zweitrangig, aber dennoch beträchtlich: Die Kirchenzeitung bringt eine erste Bilanz.
Von den Pfarren am schwersten betroffen ist Mitterkirchen. An Kirche, Pfarrhof und Pfarrheim sind umfangreiche Sanierungsarbeiten notwendig. In der Kirche wurden die Bänke zerstört, die Sakristeieinrichtung, Beichtstuhl und Aussprachezimmer. Der Schaden allein im Gotteshaus wird auf 207.000 Euro geschätzt. 1991 war der Pfarrhof das einzige Haus des Ortes, das vom Hochwasser verschont blieb, weil das Gebäude „überschwemmungssicher gebaut“ wurde – bis es vor einem Monat anders kam. Das Erdgeschoß von Pfarrhof und Pfarrheim stand 60 cm unter Wasser. Der Schaden: 182.000 Euro. In den Pfarrcaritas-Kindergarten müssen vermutlich weitere 70.000 Euro investiert werden.
Die notwendigen Arbeiten am Pfarrheim Grein werden sich auf rund 120.000 Euro belaufen, die Schäden am Haus St. Antonius auf rund 3.000 Euro.
Das Kloster der Guten Hirtinnen in Baumgartenberg wird rund 150.000 Euro für die Renovierungsarbeiten aufbringen müssen. In Mitleidenschaft gezogen wurden vor allem das Wohnheim der sozialpädagogischen Mädchengruppen und das Wohnheim für behinderte Menschen.
Türen und Heizung wurden im Keller des Pfarrhofs Naarn stark beschädigt, sodass ein Schaden von 50.000 Euro entstand.
In Steyr ist von den kirchlichen Gebäuden das Dominikanerhaus besonders betroffen. Das Wasser hat das Untergeschoß bis zur Türstockhöhe überflutet. Neben der Einrichtung wurde hier die Bausubstanz stark angegriffen. Geschätzte Kosten für die Instandsetzung: 70.000 Euro. Völlig unter Wasser stand am Stadtplatz in Steyr auch das Büro des Vereins Paraplü, der sich um die Integration ausländischer Mitbürger/innen annimmt. Der materielle Schaden beläuft sich auf 42.500 Euro. Besonders schmerzhaft ist der Verlust der fremdsprachigen Bibliothek und des Archivs.
Am Neubau des Pfarrzentrums Aschach entstand ein Schaden von 12.000 Euro.
In Neuhofen an der Krems wurde der Pfarrcaritas-Kindergarten vom Wasser verwüstet. Der Schaden wurde noch nicht exakt erhoben, liegt aber nicht unter 70.000 Euro. Mag. Renate Krenn, Leiterin des diözesanen Kindergartenreferates, dankt den vielen Kindergärtnerinnen und allen Mitarbeiterinnen, die „ihre Kindergärten“ gehütet und wieder gereinigt haben. Denn in mehreren Gebäuden ist in die Keller Wasser eingedrungen.
Schwer getroffen wurde das Kneippkurhaus und das Pensionistenheim der Marienschwestern in Bad Mühllacken. An beiden Gebäuden entstand ein Schaden von über 2,2 Millionen Euro. Das Kneippkurhaus muss vermutlich bis Weihnachten geschlossen bleiben. Die finanzielle Katastrophe ist für Generaloberin Sr. Michaela Pfeiffer-Vogl das eine, aber kein Vergleich zu dem Glück, dass eine Schwester und eine Mitarbeiterin in letzter Sekunde gerettet werden konnten.
Die Kirche im Pesenbachtal wurde ebenfalls überflutet (noch keine Kostenschätzung).
ZUR SACHE
Gefängnis
Auch Insassen der Justizanstalt Garsten war es ein Anliegen, für die Hochwasseropfer zu spenden. Unter anderem haben Gefangene, die Mitglieder der Cursillogruppe sind, 400 Euro an die Caritas in Steyr übergeben.
Hochwasser-Koordinatoren
Die Caritas Oberösterreich hat eine Anlaufstelle für die Hochwasserhilfe geschaffen. DSA Dieter Geigle ist Koordinator für die Region Oberes Mühlviertel, das Innviertel, den Donauraum, das Hausruckviertel und das Salzkammergut. Mag. Edith Bürgler-Scheubmayr ist für die Region Mühlviertel Ost zuständig und Dipl. Sozialpäd. (FH) Lisbeth Koller für die Regionen Steyr, Enns, Linz, Ennstal und Kremstal.
Die Koordinatoren bearbeiten die Hilfsanträge und sind Ansprechpartner für Pfarren, Caritas-Fachausschüsse und Einzelpersonen. Wichtig ist den Caritas-Mitarbeitern eine qualifizierte Beratung der vom Hochwasser Betroffenen.
Die Koordinatoren sind unter der Telefonnummer 0732/76 10-2049 zu erreichen.