Endlich heimgekehrt: Zwei Bilder aus St. Peter-Zizlau
Nach 63 Jahren wurden die Werke der Pfarre Linz-St. Peter übergeben
Ausgabe: 2002/40, St. Peter-Zizlau, Zizlau, St. Peter, Maria Magdalena, Kunst, Gemälde, Hager, Aspöck
01.10.2002
- Heinz Niederleitner
Im Jahr 1939 musste St. Peter-Zizlau der Schwerindustrie weichen, die Pfarrkirche und ihre Einrichtung gerieten in Vergessenheit. Jetzt erfreuen zwei Gemälde in der Nachfolgepfarre wieder die Betrachter.
Manche Dinge brauchen Hartnäckigkeit: Seit 1985, als die neue Pfarre Linz-St. Peter ihr 25-Jahr-Jubiläum mit einer kleinen Ausstellung feierte, war Alfred Hager den Gemälden hinterher. „Es ging mir immer nur darum, den Rechtsanspruch für die neue Pfarre zu sichern“, betont der passionierte Heimatforscher.
Bemühungen durch 17 Jahre
17 Jahre hindurch waren seine Bemühungen vergebens, die Bilder aus der Kunstsammlung der Diözese zurückzubekommen. Doch mit Pfarrer Franz Zeiger bekam Hager vor drei Jahren einen engagierten Mitstreiter, und als Hubert Nitsch im heurigen März neuer Kunstreferent der Diözese wurde, ging es dann sehr schnell: „Ich bin der Auffassung, dass Kunst besser vor Ort aufgehoben ist“, erklärt Nitsch. Die beiden Werke „Reuiger Petrus“ und „Büßende Maria Magdalena“ des Salzburger Hofmalers Jacob Zanusi gingen nach 63 Jahren vorerst als Leihgaben an die neue Pfarre.Ein Blick zurück: Nach der letzten Messe am 29. Juni 1939 war die alte Kirche St. Peter wie der Großteil des Ortes dem Erdboden gleichgemacht worden, um die damaligen Hermann-Göring-Werke und spätere VOEST zu errichten. Die Einrichtung der Pfarrkirche ging zur Lagerung nach Ansfelden und landete schließlich in einer Scheune. Vieles ging verloren oder zu Bruch.
Der letzte Pfarrer des alten St. Peter, Ludwig Aspöck, sorgte schließlich dafür, dass der Rest in die Kunstsammlung der Diözese kam. In der 1964 geweihten neuen Kirche erinnerten bislang nur ein gotisches Kreuz und das alte Hauptaltarbild an die Tradition der Pfarre Linz-St. Peter.
Nun kehrten mit den Zanusi-Bildern zwei weitere Erinnerungsstücke an einen würdigen Platz zurück. Sie fügen sich ausgezeichnet in das neutrale Ambiente des modernen Kirchenbaus. Einzig eine entsprechende Ausleuchtung der Werke fehlt noch, für die die Pfarre aber vorerst noch kein Geld hat.