Die Plattform Altmünster für Menschen, 2013 KirchenZeitungs-Solidaritäts-Preisträgerin, ist tief besorgt: Eine junge Frau aus Armenien, die seit etwa drei Jahren in Altmünster lebt, soll abgeschoben werden. Um dies zu verhindern, gibt die Pfarre Altmünster mit Pfarrer Mag. Franz Benezeder der jungen Frau Kirchenasyl. Bei einer Pressekonferenz am Montag legte der Rechtsvertreter der Frau, Erich Hametner, die Gründe dar, die viele Menschen in Altmünster bewegen, sich für die Frau einzusetzen: Sie ist entgegen der Behauptung der Asylbehörde bestens integriert, spricht sehr gut Deutsch und arbeitet ehrenamtlich im Kindergarten Altmünster mit. Die Armenierin, eine Katholikin, wäre zudem bei Abschiebung wegen Weitergabe von Personendaten durch Österreich an Armenien gefährdet.
Ihr Sohn ist mit einer Österreicherin verheiratet. Das zweite Enkelkind wird im Mai in Österreich auf die Welt kommen.
Für ein humanitäres Bleiberecht setzen sich mit der Plattform und der Pfarre auch die Bürgermeisterin Elisabeth Feichtinger und die Vertreter des Kindergartens ein – Leiterin Gerti Loidl und der Mandatsvertreter Prof. Wilfried Schlögl.
Asylwerber und „eigene Bürger“
„In letzter Zeit mehren sich die Forderungen nach Gratisfahrten für Asylwerber für den öffentlichen Verkehr. Diesen Ideen kann ich nur eine klare Absage erteilen“, lässt Landesrat Mag. Günther Steinkellner wissen. Das wäre „sozial unverträglich und gegenüber den eigenen Bürgern nicht rechtfertigbar“.
Quartiersplätze
Aktuell gibt es in Oberösterreich 13.550 Quartiersplätze für Asylwerbende. Der erste Bezirk, der den Sollwert von 1,5 Prozent Quartiersplätzen, gemessen an der Bevölkerungszahl, erreicht hat, ist Perg.