Verstanden habe ich sie nicht: die Sache mit den Gravitationswellen, die Albert Einstein errechnet hat und deren Existenz kürzlich erwiesen wurde. Man muss nicht alles verstehen. Es gibt andere, die solche Dinge begreifen und einzuschätzen wissen, was sie bedeuten.
Das ist meine Entdeckung dabei: Die Welt ist größer, als der eigene Verstand reicht. Wie tröstlich ist es, dass die Talente anderer weit über das eigene Können hinausgehen. Traurig wäre es um die Welt bestellt, wenn sie mit meinen Fähigkeiten schon den Gipfel des Möglichen erreicht hätte.
Von gescheiten Leuten bekommt man zu hören: Mit jeder Frage, die man gelöst meinte, stellen sich neue Fragen. Mit jedem Verstehen tut sich das Geheimnis tiefer auf. Arm sind Menschen, die nur gelten lassen können, was sie selbst begreifen. Und welch gewaltiger Zuwachs an Hoffnung ergibt sich, wenn man seine eigenen Sichten mit denen anderer Menschen verknüpfen kann – ihren Ahnungen, ihrer Weisheit. Oder gar: wenn Menschen sich nicht nur auf das menschliche Ermessbare beschränken würden, sondern auf das Gottmögliche hin hoffen könnten. Gravitationswellen ergäbe das, gewaltig! Aber die hat wohl Einstein nicht gemeint.