Advent ist die Zeit des Anfangens. Mit dem ersten Adventsonntag beginnt auch das neue Kirchenjahr. Die Leseordnung (des Lesejahres C) sieht in diesem neuen Kirchenjahr an den Sonntagen Evangelientexte aus dem Lukasevangelium vor.
Wer war Lukas?
Den vier ersten Versen seines Evangeliums nach zu schließen, war Lukas kein Augenzeuge des Wirkens Jesu. Vermutlich handelt es sich um einen Christen der dritten Generation. Lukas war offensichtlich ein sehr gebildeter Mensch. Er schreibt in einem anspruchsvollen Griechisch und gestaltet das Evangelium unter Beachtung der Gesetzmäßigkeiten der griechischen Literatur.
Warum schrieb Lukas ein Evangelium?
In seinem kurzen Vorwort schreibt Lukas, dass er allem von Grund auf sorgfältig nachgegangen ist, damit Theophilus, dem er den Bericht widmet, sich von der Zuverlässigkeit der Lehre überzeugen kann, in der er unterwiesen wurde. Es geht ihm um das Jahr 80 bis 90 darum, für die junge Kirche den Anfang und das Fundament des Glaubens so zu erinnern, dass sie in ihrem Glauben die neuen Fragen und Herausforderungen aufnehmen konnte.
Worauf kam es Lukas an?
Lukas zeichnet Jesus als den menschenfreundlichen, gütigen und heilenden Messias. Jesus kommt zu den Armen, zu den Sünderinnen und Sündern, er ist der Heiland, der sucht, was verloren ist. Lukas ist es, der die Gleichnisse vom barmherzigen Samariter, vom verlorenen Schaf, der verlorenen Drachme und vom verlorenen Sohn – oder richtiger: vom barmherzigen Vater – überliefert. Dabei ist für den Evangelisten Lukas wichtig, dass die heilsame und wirksame Gegenwart Jesu nicht auf seine paar wenigen Lebensjahre beschränkt war, sondern sich stets neu ereignet im Leben der Kirche. Die Botschaft des Lukasevangeliums ist: Im Hier und Heute wendet sich Jesus versöhnend und heilend den Menschen zu und erschließt ihnen in seiner Nachfolge ein gutes und gerechtes Leben.