Der Krieg in Syrien geht weiter und zeigt sich in all seinem Grauen: In den zahlreichen Toten, Verletzten, und Flüchtenden. Ein Kommentar von Susanne Huber.
Ausgabe: 2016/14, Kommentar, Syrien, Krieg
05.04.2016 - Susanne Huber
Begonnen haben die gewalttätigen Auseinandersetzungen 2011 im Zuge des Arabischen Frühlings mit zunächst friedlichen Protesten in mehreren syrischen Städten gegen Präsident Baschar al-Assad und dessen autoritäres Regime. Die Demonstrationen wurden brutal niedergeschlagen. Seither sind fünf Jahre vergangen. Und der Krieg geht weiter und zeigt sich in all seinem Grauen: In den zahlreichen Toten, Verletzten, und Flüchtenden; in von Artilleriegeschossen und Explosionen zerbombten, in Schutt und Asche liegenden Städten; in Bergen von übel riechenden Müllansammlungen, weil während des Krieges die öffentliche Müllabfuhr zusammenbrach. In den Bürgerkriegsregionen wird die medizinische Versorgung immer knapper, viele Spitäler wurden durch Angriffe zerstört, es herrscht ein Mangel an Trinkwasser, an Nahrung, an Elektrizität. Der Schulbesuch für Kinder gestaltet sich enorm schwierig, wenn sie überhaupt zur Schule gehen können.
Vor Kriegsbeginn lag die Bevölkerungszahl in Syrien bei rund 23 Millionen. Mittlerweile ist die Hälfte von ihnen auf der Flucht, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Landes. 300.000 Menschen sollen laut Schätzungen durch die Kriegswirren ums Leben gekommen sein. Es scheint, als gäbe es kein Ende des Krieges. Die Friedensgespräche in Genf sind nach wie vor ohne Ergebnisse. Bis jetzt hat die internationale Gemeinschaft kläglich versagt, diesem Drama ein Ende zu setzen. Es fehlt an Dialogbereitschaft, an einem Aufeinanderzugehen, an einem Bereitsein, Kompromisse einzugehen, am Willen, den Krieg zu beenden. Es fehlt ganz einfach auch an Menschlichkeit.