Pfarrgemeinderats-Obmann Alois Quass (von links), Pfarrer Mag. Franz Trinkfaß und der Obmann des Bauausschusses Walter Gruber brüten über den Plänen des Neubaus.
Als Franz Trinkfaß im Herbst 2003 als Pfarrer nach Sandl kam, fand er das Projekt „Neues Pfarrheim“ fertig vor: „Das ist für mich Zeichen einer lebendigen Gemeinschaft.“
Das Jahr 2001 hat das pfarrliche Leben in Sandl entscheidend verändert: Der langjährige Pfarrer KonsR Karl Rechberger war 81-jährig verstorben. Es war nicht klar, ob wieder ein Priester kommen würde. „Wir haben diese Zeit als Herausforderung angenommen, uns Aushilfen organisiert und auch rasch Wortgottesdienst-Leiter ausgebildet“, sagen die Pfarrgemeinderäte Alois Quass und Walter Gruber: „Die neue Situation hat der Pfarre gut getan. Plötzlich fühlten sich viele Leute für die verschiedensten Aufgaben zuständig.“ In diesen Jahren des Übergangs wurde auch ein neues Pfarrheim geplant: „Wir haben für unsere Pfarre immer eine Zukunft gesehen.“ Dieser Optimismus hat vermutlich mit dem alten Heim zu tun.
Pfarrheim aus Pionierzeit
Pfarrer Feichtinger hat bald nach dem Zweiten Weltkrieg beim Friedhof ein kleines Häuschen errichtet. Man erzählt, dass der Pfarrer auch vorsorgen wollte: Wenn die russische Besatzung den Religionsunterricht in der Schule verbieten würde, hätte er ein Ersatzquartier. Es kam anders, aber das kleine Haus beim Friedhof wurde zum Kristallisationspunkt eines regen Pfarrlebens. Weil es heutigen Anforderungen nicht mehr entspricht und zu weit vom Ortszentrum entfernt ist, hat sich die Pfarre zu einem Neubau und zur Renovierung des Pfarrhofs entschlossen. „Wir nennen das neue Gebäude bewusst wieder Pfarrheim, nicht Pfarrzentrum. Denn im neuen Haus sollen die Menschen Heimat finden, einen Platz zum Wohlfühlen“, so Bauausschuss-Obmann Gruber. Mittelpunkt des neuen Gebäudes wird der Saal mit einem Foyer sein. Weiters lässt sich eine Glasfront öffnen, sodass auch der Saal in das Freie erweitert werden kann.
Die Jugend erhält einen eigenen Zugang zum Heim und im Pfarrhof wird – auf Anregung der Jugend – ein Meditationsraum eingerichtet. Das Raumprogramm ist auf die aktiven Runden und Gruppen der Pfarre abgestimmt.
Junge Räume für junge Kirche
„Die Pfarrjugend ist bei uns sehr wichtig und wir sind stolz darauf“, freut sich Pfarrer Trinkfaß. Auch die jungen Familien sind in der Pfarrre zu finden. „Mit dem neuen Gebäude wird das Pfarrleben mehr in die Mitte des Ortes gerückt“, analysiert Gruber. Der Spatenstich wird im Jahr 2005 sein. Die Kostenschätzung für das Projekt beträgt 1,224 Millionen Euro. Davon wird die Hälfte die Diözese bezahlen, 12,5 Prozent werden vom Land Oberösterreich kommen und der Rest verbleibt der Pfarrre. Trotz der Bautätigkeit kommt das Pfarrleben nicht zu kurz. Durch einen Blick in das neue Angebotsheft der Pfarre kann man sich überzeugen. Neben den Gruppen sind in der 1450 Einwohner zählenden Pfarre sogar drei Chöre aktiv.