Arztbesuche absolvierte sie bisher wegen regelmäßiger Routineuntersuchungen oder als Begleitperson für ihre Kinder. Doch die Zeiten ändern sich. Ein Unter Uns von KiZ-Redakeurin Brigitta Hasch.
Ausgabe: 2016/15
13.04.2016
- Brigitta Hasch
Nun begleite ich meine Mutter zu ihren Arztbesuchen und brauche selbst immer öfter einen Termin, weil es bei mir dort und da zwickt. Da tun mir alle Schuhe plötzlich weh, Einlagen sind jetzt angesagt. Die Finger verlieren an Gelenkigkeit, die Volkskrankheit Rheuma ist bei mir angekommen. Ein bisher unproblematisches Gebiss zeigt erste Anzeichen von Ermüdung. Alles „normale“ Alterserscheinungen, beruhigen mich meine Freundinnen und erzählen von ihren neuesten Rückschlägen. Hoher Blutdruck und Unverträglichkeiten sind in meinem Altern anscheinend Standard. Ebenso, dass man nach längerem Sitzen nicht mehr so schwungvoll auf die Beine kommt wie früher und ein paar Schritte benötigt, um die Gelenke zu starten. Unsere Treffen haben wir schon eine halbe Stunde vorverlegt, sie enden auch nicht mehr um Mitternacht. Da sind wir längst im Land der Träume. Oder auch nicht. Denn Schlaflosigkeit ist ebenso eine der neuen Plagen. Wie lange wir uns schon kennen, nämlich seit der Schulzeit, will in Jahren keine mehr hören. Hilfe, ich werde alt!