Nussschnaps und Meditation – jeder genießt den Garten auf seine Weise. Ein "Unter uns" von KiZ-Redakteur Josef Wallner.
Ausgabe: 2016/18
04.05.2016
- Josef Wallner
Jetzt ist sie wieder da, die Gartensaison. Da ich keinen ausgeprägten grünen Daumen habe, merke ich den Start der Saison erst, wenn an Samstagen die Parkplätze vor den Baumärkten, die ja allesamt ein Gartencenter angeschlossen haben, überfüllt sind. Aber da im Garten immer etwas zu tun ist, kann man den Beginn der Arbeit gar nie verpassen. Ich bin ohnehin eher ein meditativer Gartentyp. Ich freue mich, wenn die ersten Sträucher blühen, wenn sich am Kirschbaum Fruchtstände zeigen. Ein bisschen graben, zupfen und schneiden – alles mit Maß und Ziel. – Die wirklich schönen Plätze und Beete in unserem Garten sind entstanden und entstehen durch den Einsatz meiner Frau.
Einem Gewächs im Garten gilt aber meine besondere Aufmerksamkeit: dem Nussbaum. Denn ohne grüne Nüsse würde es keinen Nussschnaps geben. Gott sei Dank konnte ich bislang noch jedes Jahr die mindestens zehn bis fünfzehn Nüsse ernten, die zum Ansetzen des Nussschnapses notwendig sind. Das Frühjahr verlockt auch zum Blick über den Gartenzaun, nicht um zu schauen, ob der Nachbar schon fleißiger war und ob er eine besonders gute Gestaltungsidee hatte, sondern um ins Plaudern zu kommen. Das ist das Schöne am Blick über den Gartenzaun.