In den vergangenen Monaten wurde seine Handynummer zum begehrten Geheimtipp unter Journalisten. Bernhard Augustin ist der engste Mitarbeiter von Bischof Klaus Küng.
Es war nicht unbedingt sein Traumjob, als er 2003 Sekretär von Bischof Klaus Küng wurde. „Eigentlich habe ich gehofft, dass ich nach meinem zweijährigen pastoralen Praktikum eine Aufgabe in der Seelsorge übernehmen könnte. Dafür bin ich ja Priester geworden“, sagt Bernhard Augustin. Für ihn war aber auch klar, dass er sich dem Wunsch des Bischofs und seiner Gemeinschaft (Opus Dei) nicht verschließen würde. „Wenn wir es ernst damit meinen, dass wir der Kirche dienen wollen, dann müssen wir auch bereit sein, dort zuzupacken, wo wir gebraucht werden.“ Besonders eingefordert wurde diese Bereitschaft heuer im Sommer, als Bischof Küng zum Visitator der Diözese St. Pölten ernannt wurde. „Wir haben in den ersten Wochen nicht nur häufig 14 Stunden und mehr pro Tag gearbeitet, es waren oftmals auch sehr bedrückende Dinge, mit denen wir uns befassen mussten“, meint Augustin.So wie als Bischofssekretär zuvor habe er auch in St. Pölten versucht, die Arbeit mit Schwung anzugehen – aber auch mit der nötigen Geduld. „Mein Leitfaden war immer: Was braucht der Bischof, um seine Aufgabe möglichst gut erfüllen zu können. Was kann ich tun, um ihn für das Wesentliche freizuschaufeln.“ Eine wichtige Stütze in dieser Zeit war ihm, sich trotz allen Drucks genügend Zeit für sein geistliches Leben zu nehmen.
Bernhard Augustin ist 1962 in Tamsweg geboren. Er studierte Forstwirtschaft in Wien und nach mehreren Berufsjahren Theologie in Rom. Seit 1982 ist er Mitglied des Opus Dei, seit 2001 Priester. H. Baumgartner