Schloss Hartheim. Das um das Jahr 1600 errichtete Renaissanceschloss wurde von den Nationalsozialisten zur Tötungsanstalt umfunktioniert. Jetzt soll es zu einer Lernort gegen Unmenschlichkeit werden.
Mit einer einmaligen Spende kann jeder Oberösterreicher und jede Oberösterreicherin der Stiftung Hartheim beitreten. Bischof, Superintendent und Landeshauptmann laden auch die Pfarren ein, die Stiftung mitzutragen.
In einem gemeinsamen Brief wenden sich Landeshauptmann Josef Pühringer, Bischof Ludwig Schwarz und Superintendent Gerold Lehner an die katholischen und evangelischen Pfarren. Am Ende des Gedenkjahres 2005 sind diese eingeladen, den „Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim“ für kommende Generationen zu sichern. Mit einer auf breiter Basis getragenen Stiftung soll dies möglich werden. Der „Wert des Lebens“ steht ja besonders für Christen im Zentrum. Der 1995 gegründete Verein soll daher nicht mit Subventionen am Leben erhalten werden, sondern seine Existenz dem Willen möglichst vieler Menschen und Institutionen verdanken.
Lern- und Gedenkort
Im Dezember 2004 hat die Oö. Landesregierung die „Stiftung Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim“ ins Leben gerufen. 3 Millionen Euro hat das Land selbst in die Stiftung eingebracht. Möglichst viele Einzelspender, Gemeinden und Pfarren sollen den nötigen Betrag aufbringen. Aus dem Ertrag der Stiftung soll der laufende Betrieb finanziert werden. Forschung soll damit möglich werden. Das Hartheimer Gedenkbuch soll möglichst vollständig erstellt werden. Bis heute kennt man etwas mehr als die Hälfte der Namen der in Hartheim zwischen 1940 und 1944 insgesamt 30.000 ermordeten Menschen.Der Stiftung sind bereits namhafte Persönlichkeiten beigetreten. Sie steht unter dem Ehrenschutz von Bundespräsident Heinz Fischer. Landeshauptmann Josef Pühringer ist Vorsitzender. Der israelische Staatspräsident Moshe Katsav, EU-Kommissarin Benita Ferrero-Waldner und Bundeskanzler Wolfgang Schüssel sind ebenso Mitglieder, wie die gesamte Landesregierung, die Landtagsabgeordneten sowie die Spitzen der Kirchen und Religionsgemeinschaften. Mit der direkten Einladung an die Bürgerinnen und Bürger soll Hartheim zu einem noch breiteren Anliegen werden.
Blick
Die Spuren der in Hartheim ermordeten Menschen aufzuspüren ist ein Ziel. Doch Hartheim soll mehr und mehr ein „Lernort“ für die Zukunft werden. „Schloss Hartheim ist, basierend auf den Spuren seiner Opfer, Auftrag zur Auseinandersetzung mit der Bedeutung menschlicher Individualität und den Chancen, diese zu leben,“, heißt es im Leitbild der Stiftung.
ZUR SACHE
So werden Sie Stifter
Der Beitritt zur Stiftung Hartheim erfolgt mit einer einmaligen Spende bei einem der Konten der Stiftung Hartheim. Stiftungsmitglieder erhalten aktuelle Informationen.
Bei folgenden Geldinstituten sind Spendenkonten eingerichtet:
Bank Austria Creditanstalt, Linz, BLZ 12000, Kto Nr. 52284 045 601