Das bisherige Leitungsteam von Puchberg. Von links: Direktor Dr. Wilhelm Achleitner, Vera Felbermair, Direktor-Stellvertreterin Johanna Weismann und Rektor Ernst Bräuer.
Im Bildungshaus Schloss Puchberg kommt es mit Jahreswechsel zu massiven personellen Veränderungen. Rektor Ernst Bräuer sowie die Mitglieder des Leitungsteams Johanna Weismann und Vera Felbermair verlassen Puchberg. Die Leitung des Hauses wird künftig allein beim Direktor - das ist Dr. Wilhelm Achleitner - liegen.
Persönliche Differenzen, vor allem aber unterschiedliche Auffassungen über die Leitungsstruktur, hätten zu dieser Entwicklung geführt, betont Pastoralamtsdirektor Wilhelm Vieböck. In seine Zuständigkeit fällt auch das Bildungshaus Schloss Puchberg. Mit einer Statutenänderung wird Puchberg künftig nicht mehr von einem gleichberechtigten Leitungsteam, sondern allein vom Direktor geleitet. Vieböck verweist auf Spannungen, die es zuletzt im Team gegeben hat. Das gemeinsame Ziel sei jedoch nie infrage gestanden. „Ich will eine klare Zuständigkeit haben.“ Am 15. Oktober teilte er die Entscheidung dem bisherigen Leitungsteam mit. Vera Felbermair und Johanna Weismann kündigten darauf hin ihren Dienst – einvernehmlich, wie inzwischen verhandelt wurde.
Ernst Bräuer, seit 1985 als Nachfolger des Puchberg-Gründers Karl Wild, Rektor des erfolgreichen Bildungshauses, kündigte darauf hin ebenso seinen Rückzug an. Die Entscheidung des Pastoralamtes-Direktors hätte nicht dem bisherigen Statut entsprochen, betont er im Gespräch mit der Kirchenzeitung – und er hätte von Anfang an klargestellt, dass er bei einem Leitungskonzept durch eine einzige Person nicht mitziehen könne.
Hoffnung auf gute Zukunft
„Dass es so rasch dramatisch werden würde, habe ich nicht erwartet“, räumt nun Vieböck ein. Der weithin bekannte Rektor Ernst Bräuer will sich nun ein Sabbatjahr nehmen, um sich dann für eine neue, kleinere Aufgabe zur Verfügung zu stellen. Seinen Abschied von Puchberg hätte er eigentlich erst mit Herbst 2006 vorgehabt. „Ich hoffe auf eine gute Zukunft für Puchberg“, sagt nun Willi Vieböck. Puchberg sei durch unverwechselbare Persönlichkeiten, die alle gute Arbeit geleistet hätten, getragen gewesen.
Offene Linie bleibt
Die nun vakanten Posten wurden inzwischen neu ausgeschrieben. Zu einem Kurswechsel wird es in Puchberg nicht kommen, betont Puchberg-Direktor Wilhelm Achleitner. „Die vielfältige und offene Linie des Hauses stand nie in Diskussion.“ Das Bildungshaus möchte er in Verbundenheit mit der Diözese Linz leiten. Puchberg soll mithelfen, den sozialen gesellschaftlichen Zusammenhalt zu sichern.
ZUM THEMA
Das Puchberg-Team
Dr. Wilhelm Achleitner, Theologe, folgte im Jahr 1995 Eduard Ploier als Direktor des Bildungshauses Schloss Puchberg nach. Bisher gab es ein Leitungsteam, künftig wird er die Hauptverantwortung allein tragen.
Ernst Bräuer war lange Hochschulseelsorger, ehe er 1985 Rektor des Bildungshauses Schloss Puchberg wurde. Der Öffentlichkeit bekannt war er auch als Fernseh-Pfarrer. Als Rektor waren seine Fastenpredigten und die Bibelgespräche sehr beliebt. Auch als Vortragender ist er in vielen Pfarren unterwegs.
Johanna Weismann ist seit 20 Jahren in Puchberg tätig. Sie war zuletzt für das psychologisch-pädagogische Programmangebot zuständig. Sie ist auch Vorsitzende der OÖ. Journalistenakademie in Puchberg. „Ich nehme mir viele schöne Erinnerungen mit“, meint sie. „Ich hoffe, ich finde wieder eine Arbeitsstelle , für die mein Herz so „brennt wie für Puchberg“.
Vera Felbermair ist für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich. Sie leitet den Programmschwerpunkt Kunst und Kultur. Zuletzt erregte etwa der Puchberger Hörspielpreis mit dem Preisträger Julian Schutting öffentliche Aufmerksamkeit. „Die Entscheidung für das hierarchische Modell gab den Ausschlag zur Kündigung“.