Liebevoll gestaltete Kirchen soweit das Auge reicht – und fast entsteht der Eindruck, von einem Ende der Insel zum anderen sehen zu können. In Malta ist die weiteste Distanz zwischen zwei Orten in einer Auto-Stunde zu bewältigen. Dazwischen überrascht die kleine Insel mit den Spuren ihrer 7000 Jahre alten Geschichte. Tempelbauten, blaue Grotten, Salzpfannen im Meer und freundliche Menschen: das ist Malta, im Februar 2017 Ziel einer KirchenZeitungs-Reise.
Ausgabe: 2016/27
05.07.2016 - Elisabeth Leitner
Schon Paulus dürfte es auf der Insel, die im Mittelmeer zwischen Sizilien und dem Kontinent Afrika liegt, gefallen haben. Zwar ist seine Ankunft historisch nicht gesichert, die Malteser gehen aber davon aus, dass Paulus hier ca. 60 nach Christus für drei Monate nach einem Schiffbruch sein Lager in einer Höhle aufgeschlagen hatte und freundlich aufgenommen wurde. Paulus missionierte und heilte – erfolgreich. Die Paulus-Bucht mit Paulusstatue ist heute weithin sichtbar, die Paulusgrotte ein beliebtes Ziel für Touristen. Malta ist katholisch. Das sieht man auch an den vielen, oft überdimensionierten Kirchen, die vor Jahrzehnten meist ehrenamtlich von Pfarrbewohnern errichtet wurden. Noch besuchen an die 45 Prozent der einheimischen Bevölkerung den Sonntagsgottesdienst, die Feste der Heiligen werden groß gefeiert. Die Paulustradition wird in Malta hochgehalten, das hat auch Einfluss auf den Umgang mit den Bootsflüchtlingen der Gegenwart. An die 2000 sind bis 2015 jährlich in Malta gestrandet, sie werden aufgenommen und versorgt. „Paulus war der erste Flüchtling. Er hat uns unseren Glauben gegeben. Wir müssen den Flüchtlingen helfen!“, sagt Bischofssekretär Msgr. Mario Camilieri dazu. Viele der Flüchtlinge wollen weiter nach Europa.
7000 Jahre Geschichte
Wer als Tourist nach Malta kommt, ist beeindruckt von der Geschichte und den Spuren, die sie hinterlassen hat. Auf eine 7000 Jahre alte Kultur blickt Malta zurück: Etliche Tempelbauten, die an Stonehenge erinnern, sind ca. 4000 vor Christus errichtet worden. Üppige Frauengestalten aus Kalkstein, spiralförmige Muster, Megalithen und Opfertische beeindrucken noch heute. Krieg, Hunger und Dürre haben der Insel und seinen Bewohnern immer wieder zugesetzt. Piraten und Eroberer fielen über die Bevölkerung her. Zahlreiche, teils gut erhaltene Befestigungsanlagen, wie die alte Hauptstadt Mdina geben bis heute Zeugnis davon. Die Ritter des Johanniterordens durften sich 1530 in Malta niederlassen, sie waren aus Rhodos vertrieben worden. Die Pflege der Kranken und die militärische Verteidigung zählten zu ihren Hauptaufgaben, sie sollten das christliche Malta gegen den Islam verteidigen, was ihnen 1565 auch gelang.
Phönizisch-Arabisch geprägt ist bis heute die Sprache der Malteser, dazu kommen noch Einflüsse aus dem Italienischen.
Bis 1964 war Malta unter britischer Herrschaft, Englisch ist die zweite Amtssprache. 400.000 Malteser/innen leben zur Zeit auf der kleinen Insel, die Nachbarinsel Gozo ist reich an Tradition und weniger dicht besiedelt.
Beeindruckend ist auch die Natur: das Meer, die blaue Grotte, die Strände. Familien betreiben hier noch Salzpfannen am Meeresrand und verkaufen das Salz direkt an Kunden. Bootsfahrten zur blauen Grotte werden gern genutzt und stehen auch bei der KiZ-Reise im Februar am Programm.
Mit der KirchenZeitung & Biblische Reisen nach Malta
Die KirchenZeitung lädt wieder zu einer Leser/innen-Reise ein: Dieses Mal wird die kleine Insel Malta besucht. Mit 316 km2 ist Malta ungefähr so groß wie München und zählt zu den dichtestbesiedelten Staaten der Welt. Tempelanlagen aus dem 3. Jahrtausend vor Christus und unglaublich viele Kirchenbauten beeindrucken die Besucher/innen. Dazu gibt es mittelalterliche Befestigungsanlagen, Zitadellen, Stadthäuser, das Meer, die Grotten und die Paulusbucht. Dort liegt auch das ausgewählte Hotel für die Reiseteilnehmer/innen.
- Kosten: € 990, – bei Anmeldung bis 16. 8.
Von 18. bis 24. Februar 2017
1. Tag: Abflug von Linz nach Malta, Gottesdienst.
2. Tag: Ausflug nach Valetta: Hafenanlagen, Buchten, Festungen, Upper Baracca Gardens (siehe großes Bild Mitte), Johanneskirche, Großmeisterpalast, Nationalmuseum.
3. Tag: Ausflug nach Rabat, Wignacourt-Museum, Besuch einer römischen Villa, Mdina, Busketto-Gardens, Dingli-Klippen, Erlebnissteinbruch.
4. Tag: Fahrt mit der Fähre nach Gozo (Wallfahrtskirche Ta´Pinu, Dweijra-Bucht, Felsentor, Tempelanlage, Besuch von Victoria).
5. Tag: Fischerdorf Marsaxlokk (siehe Bild oben), Tempelanlage Tarxien, Bootsfahrt Blaue Grotte.
6. Tag: Kirchen (Mosta), Gärten, Hafenrundfahrt, Paulusbucht.
7. Tag: Heimreise: Gottesdienst und Abflug.
Anmeldung: Martina Steiner, Tel. 02243/353 77-23, E-Mail: martina.steiner@biblische-reisen.at